Hersteller von Generika werden eine erschwinglichere Version des Coronavirus-Medikaments Molnupiravir für über 100 ärmere Länder herstellen.
Die von der UNO unterstützte Organisation Patentpool für Arzneimittel (MPP) unterzeichnete nach eigenen Angaben heute entsprechende Vereinbarungen mit 27 Herstellern, um das Mittel Molnupiravir für insgesamt 105 Entwicklungs- und Schwellenländer produzieren zu können. Der US-Pharmakonzern Merck Sharp & Dohme (MSD) hatte MPP bereits im Oktober eine entsprechende Lizenz erteilt.
„Großer Schritt“
Die Unternehmen sind unter anderem in Bangladesch, China, Ägypten, Jordanien, Indien, Kenia, Südafrika und Vietnam angesiedelt. MPP-Chef Charles Gore sprach von einem „großen Schritt, um den weltweiten Zugang zu einer dringend benötigten Behandlung von Covid-19 zu gewährleisten“.
MSD hat Molnupiravir gemeinsam mit dem in Miami ansässigen Unternehmen Ridgeback Biotherapeutics entwickelt. Beide Unternehmen erhalten keine Umsatzbeteiligung, solange die WHO die Pandemie als „Notlage von internationaler Tragweite“ einstuft.
Bremst Vermehrung
Das antivirale Medikament verringert die Fähigkeit des Coronavirus, sich in den Körperzellen zu vermehren, und bremst damit die Weiterentwicklung von Covid-19 ab. Die Pillen haben den Vorteil, dass sie einfach zu Hause eingenommen werden können.
Nach Angaben des Konzerns MSD, der sich in den USA auch Merck & Co. nennt, senkt das Medikament das Risiko einer Krankenhauseinweisung und eines Todes um 30 Prozent. Dafür muss es drei bis fünf Tage nach Auftreten erster Symptome eingenommen werden.