Biden bemüht sich um Klarstellung nach Ukraine-Aussage

US-Präsident Joe Biden hat heute klargestellt, dass jeder Grenzübertritt russischer Truppen in die Ukraine als Einmarsch zu werten sei, für den Russland einen „hohen Preis“ zahlen würde. „Jegliche versammelte russische Einheit, die sich über die ukrainische Grenze bewegt – das ist eine Invasion“, so Biden. Da gebe es kein Missverständnis.

Blinken und Baerbock warnen Moskau

Zuvor hatte sich bereits US-Außenminister Antony Blinken bei einem Besuch in Deutschland bemüht klarzustellen, dass jeglicher Grenzübertritt seitens russischer Truppen in die Ukraine eine Aggression darstellen und eine „schnelle, ernsthafte und gemeinsame Antwort“ der westlichen Alliierten provozieren würde.

Blinken richtete gemeinsam mit der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock bei einem Treffen ihre Warnung an die Adresse der Regierung in Moskau. „Wir sind uns einig, der einzige Weg aus der Krise ist ein politischer Weg, und dieser Weg führt nur über den Dialog“, sagte Baerbock. „Leider spricht das russische Verhalten weiterhin eine andere Sprache.“

Biden hatte am Vortag für Verwirrung gesorgt, indem er erklärte, eine kleinere Aggression Russlands gegenüber der Ukraine würde eine mildere Reaktion des Westens auslösen als eine großangelegte Invasion.

Selenski verärgert

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski reagiert verärgert: „Wir erinnern die Großmächte daran, dass es keine kleinen Einfälle und keine kleinen Nationen gibt“, twitterte Selenski. „Genauso wie es keine kleinen Opfer und wenig Trauer durch den Verlust geliebter Menschen gibt.“

Moskau: Manöver in Atlantik, Arktis, Pazifik und Mittelmeer

Russland kündigte unterdessen großangelegte Marinemanöver in Atlantik, Arktis, Pazifik und Mittelmeer an. An den für Jänner und Februar geplanten Übungen seien insgesamt mehr als 140 Schiffe, mehr als 60 Flugzeuge und etwa 1.000 Stück anderer militärischer Ausrüstung beteiligt, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Etwa 10.000 Soldaten sollen teilnehmen.