Eskalation Aserbaidschan – Armenien: Schallenberg besorgt

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat gestern bei einem Treffen mit seinem aserbaidschanischen Amtskollegen Jeyhun Bayramov in Wien Sorge über die jüngste militärische Eskalationen zwischen Aserbaidschan und Armenien geäußert. Auch angesichts der aktuellen Spannungen an der russisch-ukrainischen Grenze habe Schallenberg „die besondere Bedeutung der OSZE als Plattform für Dialog und vertrauensbildende Maßnahmen“ unterstrichen, teilte das Außenministerium mit.

Erst vergangene Woche waren bei den schwersten Gefechten seit Monaten an der Grenze zwischen Aserbaidschan und Armenien vier Soldaten getötet worden. Armenien und Aserbaidschan ringen seit Jahrzehnten um die Kontrolle über die Region Bergkarabach.

Im Herbst 2020 hatten sie wochenlang Krieg geführt, mehr als 6.500 Menschen wurden dabei getötet. Die Gefechte endeten im November 2020 mit einer Waffenstillstandsvereinbarung. Seitdem kam es aber immer wieder zu vereinzelten Gefechten mit Toten und Verletzten.

Bayramov habe über zahlreiche noch ungelöste Probleme mit Armenien im Konflikt um Bergkarabach – wie die Demarkierung der Grenze – berichtet, hieß es nach dem Treffen. In der Beziehung zwischen Österreich und Aserbaidschan sehe der Außenminister durchaus noch Potenzial für die Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen. 2020 betrug das bilaterale Handelsvolumen laut Wirtschaftskammer 157 Millionen Euro.