Aus für Lithiumabbauprojekt in Serbien

Serbiens Regierung hat einen Schlussstrich unter das geplante Lithiumabbauprojekt gezogen. Alle Beschlüsse und Genehmigungen, die dem britisch-australischen Bergbaukonzern Rio Tinto erteilt worden seien, seien annulliert worden, verkündete Ministerpräsidentin Ana Brnabic gestern bei einer Pressekonferenz. Die Regierungsentscheidung erfolgte nach anhaltenden Protesten von Umweltschutzorganisationen.

Der Bergbaukonzern hatte im Sommer die Absicht angekündigt, mehr als zwei Mrd. Euro in ein Lithiumbergwerk und eine Verarbeitungsanlage auf dem Gebiet der westserbischen Stadt Loznica investieren zu wollen. Rio Tinto hatte bereits 2004 bedeutende Lithiumvorräte in dieser Region entdeckt.

Die Regierungsentscheidung ist wohl auch im Lichte der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen Anfang April zu betrachten. Das Referendum zur Verfassungsänderung hatte nämlich eine sinkende Popularität der regierenden Serbischen Fortschrittlichen Partei (SNS), allen voran in den drei größten Städten Belgrad, Nis und Novi Sad, gezeigt.