EU verfügt wieder über „Minimalpräsenz“ in Afghanistan

Die Europäische Union hat mit dem Wiederaufbau einer „Minimalpräsenz“ in der afghanischen Hauptstadt Kabul begonnen. Die Vertretung diene der Abwicklung der eingehenden humanitären Hilfe und der Beobachtung der humanitären Situation in dem Land, sagte EU-Sprecher Peter Stano gestern.

„In keiner Weise“ sei die Präsenz als „Anerkennung“ der Taliban-Regierung zu verstehen. Das sei der „De-facto-Führung“ des Landes auch „klar kommuniziert“ worden.

Kurz zuvor hatte ein Sprecher des afghanischen Außenministeriums auf Twitter erklärt, die EU habe wieder „eine Botschaft“ in Kabul und damit erstmals seit fünf Monaten wieder eine „permanente Präsenz“ in Afghanistan.

Westliche Regierungen und die EU hatten nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban im August die internationalen Hilfen für Afghanistan gestoppt und im Ausland befindliche afghanische Vermögenswerte in Milliardenhöhe eingefroren. Bisher hat kein Land die Taliban-Regierung offiziell anerkannt. Einige Staaten, darunter China, Russland, die Türkei und der Iran, verfügen aber weiterhin über Botschaften in Kabul.