Milliardär Janecek will tschechischer Präsident werden

Der tschechische Mathematiker und Milliardär Karel Janecek hat heute seine Kandidatur für das Amt des Staatspräsidenten angekündigt. Bei einer Pressekonferenz in Prag sagte er, er wolle den Wählern die Vision einer „erfolgreichen Tschechischen Republik anbieten, die ein Beispiel für Europa sowie die ganze Welt“ werden könne.

Der tschechische Mathematiker und Milliardär Karel Janecek
AP/CTK/Vit Simanek

Der Unternehmer ist wegen seiner CoV-maßnahmenkritischen Haltung umstritten. Im November 2021 sorgte Janecek mit einer Rede für Aufsehen. Er kritisierte bei dem Auftritt die CoV-Restriktionen sowie die Impfungen von Kindern. Damals distanzierten sich davon selbst Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Wissenschaftsfonds, den er gegründet hatte.

Zur Unterstützung seiner Kandidatur startete Janecek eine Kampagne unter dem Namen „Das sind wir“. Im Rahmen dieses Projekts sollten sich die Bürgerinnen und Bürger versammeln, die die Zukunft Tschechiens ähnlich wie Janecek sehen.

Auch in Österreich tätig gewesen

Der 48-jährige Janecek ist Mitbesitzer der Firma RSJ, die sich mit Finanzderivat-Geschäften befasst. Früher lehrte er Mathematik an der Karls-Universität in Prag. In den Jahren 2004 und 2005 war er als Wissenschaftler an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften tätig.

Der tschechische Staatspräsident wird im Jänner 2023 gewählt. Der jetzige Staatschef Milos Zeman kann nach zwei fünfjährigen Amtsperioden nicht mehr kandidieren. Bisher gibt es keinen ausgesprochenen Favoriten.

Viel wird aber über den früheren Regierungschef Andrej Babis spekuliert, der sich dazu offiziell „im September nach einer Diskussion innerhalb der Familie“ äußern wolle. Als mögliche Kandidaten sind auch der pensionierte General und frühere Chef des NATO-Militärausschusses, Petr Pavel, und der einstige Finanzminister Miroslav Kalousek im Gespräch.