Rio verschiebt erneut Karnevalsumzüge

Inmitten einer neuen Coronavirus-Welle hat die brasilianische Metropole Rio de Janeiro erneut ihre weltberühmten Karnevalsumzüge verschoben. „Aufgrund der Zunahme der Covid-19-Fälle in der Stadt kündigen wir an, den Karneval auf den Feiertag Tiradentes im April zu verlegen“, hieß es gestern Abend (Ortszeit) von der Regierung der südamerikanischen Metropole. Der Feiertag fällt auf den 21. April.

Die Entscheidung sei nach einer Besprechung der Bürgermeister von Rio, Eduardo Paes, und Sao Paulo, Ricardo Nunes, der Gesundheitssekretäre und Präsidenten der Verbände der Sambaschulen der beiden Städte gefallen. Den Straßenkarneval in Rio hatte Bürgermeister Paes Anfang des Monats bereits zum zweiten Mal in Folge abgesagt. Die Pläne für die Umzüge im Sambodrom im Februar und März, die im vergangenen Jahr zuerst ebenfalls verschoben und dann abgesagt wurden, blieben weiter bestehen. Dort seien Kontrollen zum Infektionsschutz einfacher umzusetzen, sagte Paes.

Sambaschulen bereiten sich trotzdem vor

Gesundheitsexperten ließen in brasilianischen Medien jedoch durchblicken, dass sie von dem Spektakel im Sambodrom abraten würden, weil sich das Virus trotz geplanter Schutzmaßnahmen nicht kontrollieren lasse. Eine Absage würde nach dem Ausfall 2021 erneut Millionen an Verlust bedeuten. Sambaschulen bereiten sich trotz der Ungewissheit wegen der Pandemie teilweise seit Monaten auf die möglichen Umzüge vor.

In Brasilien haben sich nach offiziellen Angaben mehr als 23,5 von insgesamt 210 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern des Landes mit dem Coronavirus infiziert. Knapp 623.000 Menschen sind bisher im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben – eine der höchsten Todeszahlen weltweit.