Peru ruft wegen Ölpest nach Tsunami Notstand aus

Wegen der durch den Vulkanausbruch in Tonga ausgelösten Ölpest an der Küste Perus hat die Regierung in Lima den Umweltnotstand ausgerufen. Das zunächst für 90 Tage geltende Dekret solle ein „nachhaltiges Management“ der Umweltkatastrophe ermöglichen, teilte die peruanische Regierung gestern (Ortszeit) mit. So solle eine bessere Abstimmung der beteiligten Behörden und der Teams für die Reinigung der Strände ermöglicht werden, erklärte das Umweltministerium.

Der Vulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’apai im Südpazifikstaat Tonga war am Freitag vergangener Woche ausgebrochen und hatte auch in weit entfernten Gebieten Flutwellen ausgelöst. In Peru drang deswegen beim Entladen eines Tankerschiffs an der Pampilla-Raffinerie Öl aus und verschmutzte 21 Strände.

Über 950.000 Liter Öl ausgelaufen

Die rund 6.000 Barrel (über 950.000 Liter) Öl an den Stränden bedrohen Seevögel und Meerestiere. Laut peruanischem Umweltministerium wurden 174 Hektar Meer, Strände und Naturreservate verschmutzt, eine Fläche etwa so groß wie 270 Fußballfelder.

Die peruanische Regierung macht den spanischen Erdölkonzern Repsol für die Ölpest verantwortlich, da ihm die Pampilla-Pipeline gehört. Das Unternehmen sieht sich jedoch nicht in der Verantwortung und wirft den peruanischen Behörden vor, vor dem Unglück keinerlei Tsunami-Warnungen herausgegeben zu haben. Repsol schickte jedoch Einsatzteams und Ausrüstung zur Eindämmung der Ölpest.