Neuseelands Regierungschefin Jacinda Ardern
AP/New Zealand Herald/Mark Mitchell
„So ist das Leben“

Ardern muss ihre Hochzeit absagen

Neuseelands Regierungschefin Jacinda Ardern hat wegen der Omikron-Variante am Sonntag neue CoV-Maßnahmen angekündigt. Zugleich teilte sie mit, dass sie ihre eigene Hochzeit deshalb absagen müsse. „So ist das Leben“, nahm es Ardern gelassen. In den sozialen Netzwerken kontrastierten britische User Arderns Verhalten mit dem ihres in Partygate verstrickten Premiers Boris Johnson.

Die Labour-Chefin Ardern kündigte wegen eines Ausbruchs der Omikron-Variante verschärfte Maßnahmen an und stellte am Rande der Pressekonferenz klar: „Meine Hochzeit wird nicht stattfinden.“ Die Restriktionen sehen für Veranstaltungen eine Höchstgrenze von 100 vollständig geimpften Teilnehmerinnen oder Teilnehmern vor.

Ardern und ihr langjähriger Partner Clarke Gayford hatten kein Datum für ihre Hochzeitsfeier bekanntgegeben, es wurde jedoch vermutet, dass sie in den kommenden Wochen stattfinden sollte. Die neuen Beschränkungen sollen mindestens bis Ende nächsten Monats gelten. „So ist das Leben“, sagte sie auf die Frage, wie sie sich wegen ihrer abgesagten Hochzeitsfeier fühle.

Wegen Omikron: Ardern verschiebt Hochzeit

Die neuseeländische Regierungschefin Jacinda Ardern muss ihre Hochzeit wegen neuer Coronavirus-Restriktionen im Land verschieben. Grund dafür seien erste bekanntgewordene Fälle von Infektionen mit der Omikron-Variante im Land, sagte Ardern bei einer überraschend einberufenen Pressekonferenz. Um eine weitere Ausbreitung des Virus zu unterbinden, soll unter anderem die Zahl von Menschen bei Versammlungen reduziert werden.

Ardern: Anderen ergeht es schlimmer

Es gehe ihr wie vielen anderen Neuseeländern, die wegen der Pandemie ähnliche Erfahrungen gemacht hätten, sagte Ardern. Noch viel schlimmer sei es, in der Pandemie nicht bei einem geliebten Menschen sein zu können, der schwer krank sei. „Das übertrifft bei Weitem die Traurigkeit, die ich empfinde“, sagte Ardern.

Die neuen Beschränkungen wurden verhängt, nachdem neun Mitglieder einer Familie sich mit der hochansteckenden Omikron-Variante infizierten, als sie zu einer Hochzeit in einer anderen Stadt reisten. Auch ein Flugbegleiter in dem von ihnen genutzten Flugzeug infizierte sich. Neben den Einschränkungen für Veranstaltungen gilt ab Sonntag wieder Maskenpflicht in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln.

Knapp über 50 Todesfälle

Neuseeland mit etwa 4,8 Mio. Bewohnerinnen und Bewohnern zählte seit Beginn der Pandemie etwas mehr als 15.000 Covid-19-Fälle und 52 Todesfälle. In den vergangenen beiden Jahren galten die meiste Zeit strenge Einreisebestimmungen, immer wieder wurden kurze Lockdowns verhängt.

Im Netz die Gegenfolie zu Johnson

Auf Twitter und Facebook wurde Arderns Hochzeitsabsage vielfach geteilt und kommentiert. Vor allem britische Userinnen und User verwiesen dabei auf den augenfälligen Gegensatz zu ihrem konservativen Premier, der wegen Lockdown-Partys am Amtssitz in Downing Street 10 derzeit in schweren Turbulenzen ist.

Am Wochenende waren neue Vorwürfe bekanntgeworden. In der Aufklärung der „Partygate“-Affäre rund um Feiern während des Lockdowns in der Londoner Downing Street sollen nun nämlich auch Versammlungen in der Wohnung von Johnson untersucht werden.

Die Erhebungen der Regierungsbeamtin Sue Gray, die in London mit Spannung erwartet wird, werde auch angebliche Partys in der Wohnung des Premiers in der Downing Street 11 umfassen, berichtete die „Times“ heute. So sollen enge Freunde von Johnsons Frau Carrie häufiger in Lockdown-Zeiten zu Gast gewesen sein – offiziell aus Arbeitsgründen.