Pläne für „Rückeroberung“ der Favelas in Rio

Rio de Janeiro will mit Millioneninvestitionen seine Favelas genannten Armenviertel von kriminellen Gruppen „zurückerobern“. Der Gouverneur des brasilianischen Bundesstaates, Claudio Castro, stellte gestern in einer Pressekonferenz das Pilotprogramm „integrierte Stadt“ vor, bei dem rund 500 Millionen Real (etwa 81 Mio. Euro) in die Favelas Jacarezinho und Muzema investiert werden sollen.

Davon sollen unter anderem Sozial- und Infrastrukturprojekte sowie „effektivere“ Polizeieinsätze finanziert werden. In Jacarezinho waren im vergangenen Mai beim blutigsten Polizeieinsatz in Rios Geschichte mindestens 28 mutmaßliche Mitglieder von Drogenbanden getötet worden.

Später soll das Programm auf weitere Stadtteile ausgeweitet werden. Bereits vergangenen Mittwoch wurde die Präsenz der Sicherheitskräfte in den zwei Vierteln des Pilotprojekts mit dem Einsatz von rund 1.300 Polizisten deutlich erhöht.