Meutereien in Burkina Faso: Ausgangssperre verhängt

Nach Meutereien von Soldaten im Krisenstaat Burkina Faso hat die Regierung eine Ausgangssperre verhängt. Zwischen 20.00 und 5.30 Uhr dürfe landesweit niemand auf die Straße, teilte Präsident Roch Marc Kabore gestern Abend per Dekret mit.

Westafrikas wirtschaftliche Staatengemeinschaft ECOWAS erklärte, sie unterstütze die Regierung. Sie rief die meuternden Soldaten zum Dialog auf. Die US-Botschaft in der Hauptstadt Ouagadougou blieb „aufgrund der anhaltenden Sicherheitsbedenken“ geschlossen.

Nach Auseinandersetzungen in zwei Militärunterkünften in Ouagadougou sowie in zwei nördlichen Städten hatte die Regierung des westafrikanischen Landes gestern erklärt, die Situation sei unter Kontrolle – einen Putschversuch habe es nicht gegeben.

Erst Mitte Jänner hatte die Armee mehrere Soldaten eines Putschversuchs beschuldigt und festgenommen. Am Samstag forderten Hunderte Demonstranten Kabores Rücktritt.

Burkina Faso mit seinen 21 Millionen Einwohnern und Einwohnerinnen befindet sich wegen des zunehmenden islamistischen Terrors in der Sahelzone in einer schweren Krise. Viele Milizen, die zum Teil dem Islamischen Staat (IS) oder al-Kaida die Treue geschworen haben, agieren über die Grenzen zu Mali und Niger hinweg. Mehr als eine Million Einwohner gelten als Binnenvertriebene.