Ein Mann blickt in der griechischen Hauptstadt Athen auf die schneebedeckte Akropolis
Reuters/Alkis Konstantinidis
Anhaltende Schneefälle

Winterwetter legt Teile Griechenlands lahm

Starke Schneefälle sorgen derzeit vor allem in Mittel- und Südgriechenland für Probleme. In vielen Regionen wurden die Menschen dazu aufgerufen, das Haus nach Möglichkeit nicht zu verlassen. Die Infrastruktur ist in weiten Teilen des Landes nicht auf die Kälte und den Schnee ausgelegt.

Es ist das zweite Jahr in Folge, dass Griechenland nach verheerenden Hitzewellen im Sommer mit starken Schneefällen im Winter zu kämpfen hat. Während Schnee im Norden des Landes keine Seltenheit ist, sind nun auch Inseln wie Kreta und Mykonos verschneit.

Was die Tourismuswerbung des Landes unter dem Hashtag „#greecedoeshaveawinter“ mit grandiosen Bildern verschneiter Inseln und Wälder vermarktet, ist für viele Menschen in den betroffenen Gebieten lebensbedrohlich.

Fahrzeuge stehen in Agios Steganos (Griechenland) bei starkem Schneefall im Stau
AP/Thanassis Stavrakis
Dichtes Schneetreiben legte den Verkehr in der Region Attika am Montag völlig lahm

Probleme im Flug- und Straßenverkehr

In Athen bricht traditionell Verkehrschaos aus, kaum dass die ersten Flocken fallen. Das liegt auch daran, dass Winterreifen kaum verbreitet sind. Die aktuellen Schneefälle sind jedoch so stark, dass rund um die Hauptstadt zahlreiche Straßen – auch Autobahnen – gesperrt werden mussten.

Auch aus dem öffentlichen Nahverkehr wurden am Montag Probleme gemeldet, so war die Verbindung aus der Athener Innenstadt zum Flughafen zeitweise unterbrochen. Auch im Flugverkehr sorgte das Wetter für Verspätungen und Ausfälle: Vor allem Flüge zwischen den Inselflughäfen und Athen fielen aus, aber auch ein Teil der Auslandsverbindungen war betroffen.

Schneefall sorgt für Verkehrschaos

Starke Schneefälle haben in Griechenland erhebliche Verkehrsprobleme verursacht. In der Hauptstadt Athen kam der Verkehr zum Teil völlig zum Erliegen. Nachdem es so selten in der Region schneit, besitzen die wenigsten Autofahrer Winterreifen. Es ist das zweite Jahr in Folge, dass das Land nach Hitzewellen im Sommer mit starken Schneefällen im Winter zu kämpfen hat.

Zudem sind viele Wohnungen nicht auf die niedrigen Temperaturen ausgerichtet, schlecht isoliert und ohne ordentliche Heizmöglichkeit. Für Obdachlose und jene, die ihre Wohnungen nicht heizen können, öffnet die Stadt deshalb in solchen Situationen öffentliche Gebäude. Die Schulen in weiten Teilen Griechenlands blieben auch am Dienstag noch geschlossen, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender ERT.

Schneebedeckte Strände, abgeschnittene Bergdörfer

Besonders ungewöhnlich ist der Schneefall auf den Inseln. Auf den Sporaden sowie einigen Kykladen-Inseln war bereits in der Früh eine weiße Schneedecke zu sehen. Auf der Ferieninsel Mykonos lagen Strände unter einer weißen Schneedecke. Auf Andros, Naxos und Tinos waren Bergdörfer von der Außenwelt abgeschnitten. Auch Fährverbindungen wurden vielerorts unterbrochen, was für Inseln wie Tinos bedeutet, für die Dauer der Schneefälle von der Außenwelt abgeschnitten zu sein.

Auf der Insel Euböa, wo im Sommer verheerende Waldbrände gewütet hatten, fiel in einigen Dörfern der Strom aus. Auch auf Kreta sorgten die anhaltenden Schneefälle für erhebliche Verkehrsbehinderungen. Die Behörden bemühten sich nach Angaben von Regierungssprecher Giannis Ekonomou mit Hochdruck darum, Autobahnen und andere große Straßen freizuräumen. Nach Angaben des Zivilschutzes sollten die Schneefälle noch bis Dienstag anhalten.

Auch Flughafen Istanbul von Schneesturm betroffen

Der Wintereinbruch sorgte auch in der Türkei für Behinderungen. Der Flughafen Istanbul strich wegen eines starken Schneesturms alle Flüge bis Dienstagvormittag. Aufgrund widriger Wetterumstände werde der Flugbetrieb „aus Sicherheitsgründen vorübergehend eingestellt“, erklärte die türkische Flughafenbehörde.

Laut türkischen Medienberichten war es das erste Mal seit seiner Eröffnung im Jahr 2019, dass der Istanbuler Flughafen wegen schlechten Wetters komplett geschlossen wurde. Wegen neuer starker Schneefälle ab Montagabend rieten die Behörden den Bewohnern der Millionenmetropole, vorsichtshalber zu Hause bleiben.