Gespräche mit Taliban in Oslo begonnen

Erstmals seit der Rückkehr der Taliban an die Macht in Afghanistan haben sich heute in der norwegischen Hauptstadt Oslo westliche Vertreter mit einer offiziellen Delegation der Islamisten auf europäischem Boden getroffen.

Zum Auftakt kam die von Außenminister Amir Khan Muttaqi geführte Taliban-Delegation mit Vertretern der USA, der EU und mehrerer europäischenr Länder wie Frankreich und Deutschland zusammen. Die Gespräche finden hinter verschlossenen Türen statt.

„Keine Legitimation“

Im Mittelpunkt der Gespräche stehen die Menschenrechtslage sowie die humanitäre Krise in Afghanistan. Seit der Machtübernahme der Taliban im August nach 20 Jahren Kampf gegen die von den USA und NATO-Truppen gestützte Regierung hat sich die humanitäre Notlage in Afghanistan zugespitzt. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind in dem Land Millionen Menschen von Hunger bedroht.

Eine Delegation der Taliban im Soria Moria Hotel in Oslo (Norwegen)
AP/NTB scanpix/Torstein Boe

Bisher hat kein Land die Taliban-Regierung offiziell anerkannt. Auch die Gespräche in Oslo bedeuteten „keine Legitimation oder Anerkennung der Taliban“, betonte Norwegens Außenministerin Anniken Huitfeldt vor Beginn des Treffens.

Aber „wir dürfen nicht zulassen, dass die politische Situation in eine noch schlimmere humanitäre Katastrophe mündet“. Die Taliban ihrerseits hatten vor Beginn der Gespräche die Hoffnung auf verbesserte Beziehungen zum Westen bekundet.