Zwei Tote bei Amoklauf auf Heidelberger Unigelände

Im deutschen Heidelberg ist die Polizei wegen eines Angriffs gestern zu einem Großeinsatz ausgerückt. Auf dem Gelände der Universität gab es einen Amoklauf. Ein Einzeltäter habe heute Mittag mit einer Langwaffe mehrere Menschen in einem Hörsaal verletzt, teilte die Polizei mit. Vier Menschen wurden verletzt, eine der Verletzten – eine junge Frau – starb laut Sicherheitskreisen am Nachmittag.

Polizei in Heidelberg nach Amoklauf
APA/R.priebe

Der Täter sei inzwischen tot. Er habe mehrere Langwaffen bei sich gehabt und soll sich schließlich selbst erschossen haben. Der 18-Jährige aus Mannheim habe die beiden verwendeten Langwaffen nach bisherigen Erkenntnissen im Ausland gekauft, wie die Polizei am Abend mitteilte.

Es gebe Kaufbelege, sagte der Präsident des Mannheimer Polizeipräsidiums, Siegfried Kollmar. Zu klären sei nun, wer jemandem ohne Waffenbesitzkarte eine Waffe verkaufe. Um den Verkäufer nicht vorzuwarnen, nannten die Ermittler das Land, in dem die Waffen gekauft wurden, nicht.

Der 18 Jahre alte Amokläufer sei bisher nicht polizeilich erfasst. Er habe auch keinen Führerschein gehabt. „Das ist schon sehr außergewöhnlich, diese Sachlage“, sagte der Polizeipräsident. Weder er noch seine Angehörigen hätten Waffen besitzen dürfen.

Kündigte die Tat an

Er soll selbst Student gewesen sein. Der Mann habe nach ersten Erkenntnissen keine politischen oder religiösen Motive gehabt, hieß es in Sicherheitskreisen.

Amokläufer erschießt Studentin in Heidelberg

In einem Hörsaal der Universität Heidelberg (Deutschland) hat ein Amokläufer mehrere Menschen angeschossen. Eine junge Frau starb durch einen Kopfschuss, drei weitere wurden verletzt. Die Polizei erschoss den Amokläufer.

Kurz vor dem Amoklauf soll der Schütze seine Tat angekündigt haben. Nach Angaben der Polizei schickte er unmittelbar zuvor eine WhatsApp-Nachricht an „eine Person“. Er habe geschrieben, „dass Leute jetzt bestraft werden müssen“, sagte Kollmar. In der Nachricht habe er sich außerdem eine Seebestattung gewünscht.

„Auch das werden wir noch verifizieren müssen, auch das werden wir noch nachvollziehen müssen“, betonte Kollmar. „Wir werden sein Umfeld jetzt durchleuchten in den nächsten Tagen, mit Hochdruck.“ Die Ermittler wollen alle seine Aufenthaltsorte und Gesprächspartner der vergangenen Tage überprüfen.

Scholz kondolierte

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz (SPD) zeigte sich tief erschüttert. „Es zerreißt mir das Herz, solch eine Nachricht zu erfahren“, sagte er in Berlin. Er sprach den Angehörigen, Opfern und Studentinnen und Studenten der Universität Heidelberg sein Beileid aus.