Integrationskurse künftig mit Antisemitismus-Modul

Die Werte- und Integrationskurse für Flüchtlinge werden um ein Antisemitismus-Modul erweitert. Die entsprechende Initiative wurde gestern von Integrationsministerin Susanne Raab, Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler (beide ÖVP) und dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, präsentiert. Erleichtert wurde die Aufnahme des Themas durch eine Ausweitung der zu absolvierenden Stundenzahl von acht auf 24 Stunden seit dem heurigen Jahr.

Antisemitismus-Kurs für Asylwerber

Ein Werte- und Orientierungskurs für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte legt seinen Schwerpunkt auf die Sensibilisierung bezüglich Antisemitismus. Vorstellung war am Montag im Österreichischen Integrationsfonds im 3. Bezirk in Wien.

Zu absolvieren haben die vom Integrationsfonds (ÖIF) gestalteten Kurse anerkannte Asylwerberinnen und -werber sowie subsidiär Schutzberechtigte. Offen stehen sie auch Asylwerbern mit guten Anerkennungschancen. Seit Anfang des Jahres erstrecken sie sich über drei Tage zu je acht Stunden.

Am ersten Tag geht es unter anderem um Bildungschancen und Arbeitsmarkt, am zweiten um Kultur, Traditionen und Ehrenamt sowie eben um Antisemitismus. Tag drei bietet dann Informationen etwa zu Gleichberechtigung und Rechtsstaatlichkeit.

Raab: Antisemitismus hat keinen Platz in Österreich

In den Vordergrund gerückt wurde nun das Modul zum Thema Antisemitismus. Dass es dieses braucht, wird damit begründet, dass gemäß Studien das Phänomen unter muslimischen Jugendlichen vergleichsweise stark verbreitet sei. Zudem sei aus der täglichen Arbeit erkennbar, dass es bei Zuwanderern sowie Flüchtlingen Informations- und Sensibilisierungsbedarf bezüglich Antisemitismus gebe.

In dem neuen Modul stehen laut Raab die Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen von Antisemitismus und die Vermittlung der Geschichte jüdischen Lebens in Österreich sowie der Verantwortung Österreichs in Zusammenhang mit dem Holocaust im Mittelpunkt. Antisemitismus, egal aus welcher Richtung er komme, habe in Österreich keinen Platz.