Trennung in spanischem Königshaus

Die spanische Infantin Cristina und ihr Mann Inaki Urdangarin haben ihre Trennung bekanntgegeben. „In gegenseitigem Einverständnis haben wir entschieden, unsere eheliche Beziehung zu unterbrechen“, erklärten die Infantin und ihr Mann gestern.

Infantin Cristina und Inaki Urdangarin
APA/AFP/Jaime Reina

Ob eine Scheidung folgen werde, ist noch unklar. Urdangarin war vor einigen Tagen händchenhaltend mit einer anderen Frau fotografiert worden.

Urdangarin verbüßt seit 2018 eine fast sechsjährige Haftstrafe wegen Betrugs. Seit 2019 hat er regelmäßig Freigang. Vergangene Woche veröffentlichte eine Zeitschrift Aufnahmen des 54-Jährigen mit einer Frau, die später als Mitarbeiterin seiner Anwaltskanzlei identifiziert wurde. Angesprochen auf die Fotos sprach Urdangarin von familiären „Schwierigkeiten“.

Infantin Cristina ist die jüngere Schwester von Spaniens König Felipe und steht an sechster Stelle der Thronfolge. Mit seiner Thronbesteigung nach Abdankung seines Vaters Juan Carlos im Jahre 2014 hatte Felipe versprochen, den Ruf des spanischen Königshauses, der unter zahlreichen Skandalen gelitten hatte, wiederherzustellen. Seiner Schwester Cristina entzog er daraufhin den Titel der Herzogin von Palma.

Vom Palast auf die Anklagebank

Die Prinzessin saß gemeinsam mit ihrem Ehemann wegen der Veruntreuung öffentlicher Gelder im großen Stil auf der Anklagebank. Sie hatte stets bestritten, über die unlauteren Geschäfte ihres Mannes informiert gewesen zu sein und wurde am Ende freigesprochen. Weil sie von dem Betrug profitiert hatte, musste sie jedoch 136.950 Euro Strafe zahlen.

Die heute 56-Jährige hatte Urdangarin – damals spanischer Nationalspieler und Olympiamedaillengewinner im Handball – bei den Olympischen Spielen in Atlanta 1996 kennengelernt. 1997 folgte die Heirat.