Haubenküche: Wie Köche künstliche Intelligenz nutzen

In der Welt der Spitzenköchinnen und -köche herrscht harter Wettbewerb. Der Druck, neue Kreationen und Geschmacksrichtungen zu schaffen, ist groß. Manche Koryphäen der Haute Cuisine holen sich inzwischen Unterstützung aus der Technik. Sie nutzen künstliche Intelligenz bei der Erschaffung neuer Geschmäcker.

So etwa Nicolas Maire, französischer Spitzenkoch mit 18 Michelin-Sternen. Maire arbeitet für das Schweizer Unternehmen Firmenich, das seit 1895 Aromen und Duftstoffe herstellt und damit Lebensmittel- und Kosmetikproduzenten beliefert.

Am Puls der Zeit, beschäftigen sich Firmenich und Maire derzeit besonders mit pflanzlichen Fleischalternativen, wie die BBC berichtet. Dabei ist dem Koch ein Roboter namens Sam behilflich.
Zusammen mit einem Team von Aromatikern mischt Sam eine große Auswahl an Aromen für die Kundschaft.

Im menschlichen Mund sorgen Rezeptoren dafür, dass der Geschmack vom Gehirn wahrgenommen wird. Das kann Sam mit seiner künstlichen Intelligenz freilich nicht gewährleisten. Seine Datenbank wurde aber mit Zutaten und Geschmäckern aus Jahrzehnten Erfahrung aus dem Unternehmen gefüttert, so die BBC.

Mit Hilfe von Sams maschinellem Lernen könne der Roboter nun erkennen, welche Geschmäcker anderen ähneln. Sam könne so viele Zutaten einordnen, dass er intern „Klavier mit 5.000 Tasten“ genannt werde. Ein großer Vorteil des Roboters liegen neben seiner Arbeitsgeschwindigkeit auch in seiner kognitiven Unvoreingenommenheit. So würden unbewusste Neigungen, Vorlieben und Antipathien der professionellen menschlichen Geschmackserfinder vermieden.

Laut dem Unternehmen ist der weltweite Markt für pflanzliche Fleischersatzprodukte 25 Milliarden US-Dollar (22 Mrd. Euro) schwer – Tendenz stark steigend.