Polen begann mit Bau der Grenzanlage zu Belarus

An der polnisch-belarussischen Grenze hat der Bau einer umstrittenen befestigten Grenzanlage begonnen. Die 5,5 Meter hohe Anlage werde „entlang der Grenzstraße“ aufgebaut, sagte die Sprecherin des polnischen Grenzschutzes, Anna Michalska, heute der Nachrichtenagentur PAP.

Die Regierung in Warschau hatte das 353 Millionen Euro teure Projekt im vergangenen Jahr als Reaktion auf den starken Anstieg der Grenzübertritte von Migrantinnen und Migranten beschlossen.

Die 186 Kilometer lange Grenzanlage soll bis Juni fertiggestellt sein. Kritik an dem Projekt gibt es sowohl von Menschenrechtlern, die eine Aushöhlung des europäischen Asylrechts befürchten, als auch von Umweltschützern. Der größte Teil des polnisch-belarussischen Grenzgebiets ist bewaldet.

Stark steigende Flüchtlingszahlen an den Grenzen zwischen Belarus und den EU-Staaten Polen, Litauen und Lettland hatten im Herbst zu einer Krise geführt. Die EU warf Belarus vor, Migrantinnen und Migranten an die Grenze geschleust zu haben, um auf diese Weise Vergeltung für EU-Sanktionen zu üben. Minsk wies das zurück und bezichtigte Polen eines unmenschlichen Umgangs mit den Migrantinnen und Migranten.