Syrien: IS-Angriff auf Gefängnis niedergeschlagen

Nach tagelangen Gefechten in der syrischen Stadt al-Hasaka ist der Angriff der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf ein Gefängnis niedergeschlagen worden. Die von kurdischen Milizen angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) erklärten den Kampf heute nach fast einer Woche für beendet, nachdem sich die letzten IS-Kämpfer ergeben hatten.

Seit Beginn des Angriffs wurden 181 Menschen getötet, darunter 124 Dschihadisten, 50 Anhänger der Kurdenmiliz und sieben Zivilisten, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Die Angaben der Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien sind nicht unabhängig prüfbar.

Hunderte Kinder im Gefängnis

Zuletzt hatten sich die Dschihadisten im Nordteil der Haftanstalt verschanzt. Der Überfall auf das Gefängnis, der am Donnerstagabend begann, war einer der schwersten Angriffe des IS in Syrien seit Jahren. Ziel war die Befreiung inhaftierter Anhänger. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte schätzt, dass etwa 200 Inhaftierte noch flüchtig sind.

Im dortigen Gefängnis saßen nach Angaben kurdischer Medien zuletzt rund 5.000 IS-Anhänger. Erschwert wurde der Kampf auch durch Hunderte im Gefängnis inhaftierte Kinder, die durch die Gefechte bedroht wurden. Nach Ausbruch der Kämpfe flohen bis zu 45.000 Menschen aus ihren Wohnungen in andere Stadtteile, wie das UNO-Nothilfebüro (OCHA) mitteilte.