Holocaust-Gedenken auf Instagram und TikTok

Zum heutigen Internationalen Holocaust-Gedenktag werden auch in sozialen Netzwerken Initiativen zur Aufklärung über den Holocaust gestartet. Die Zionistische Weltorganisation startete etwa ein Gedenkprojekt auf Instagram. Die Initiative „#6MFollowers“ wende sich vor allem an junge Menschen, teilte die Organisation mit.

Das Instagram-Konto „6mfollowersproject“ soll sechs Holocaust-Überlebenden folgen. Ziel der Kampagne ist es, bis zum nächsten Gedenktag in einem Jahr sechs Millionen Follower zu gewinnen. Die Nationalsozialisten und ihre Helfershelfer haben während des Zweiten Weltkrieges sechs Millionen Juden ermordet.

Auf dem Instagram-Konto sollten Informationen aus dem Alltag der sechs Überlebenden Ruth Westheimer, Gideon Lev, Lily Ebert, Edith Eger, Lucy Lipiner und Sammy Steinman veröffentlicht werden. Die aus Deutschland stammende Westheimer ist in den USA als Sexualtherapeutin „Dr. Ruth“ bekannt geworden. Die 1897 in Basel gegründete Zionistische Weltorganisation setzt sich für den Staat Israel sowie die Rechte von Juden weltweit ein.

UNESCO geht Partnerschaft mit TikTok ein

Unterdessen gehen die UNESCO und der Jüdische Weltkongress (WJC) im Kampf gegen die Leugnung des Holocaust eine Partnerschaft mit TikTok ein. Nutzerinnen und Nutzer, die sich für das Thema Holocaust interessieren, sehen künftig an der Spitze ihrer Suchergebnisse einen Hinweis auf eine Informationswebsite des WJC und der UNESCO, wie die UNO-Kulturorganisation nun mitteilte.

Die Nutzer werden auf die Seite Aboutholocaust.org hingewiesen. Derzeit würden 17 Prozent der auf TikTok geposteten Inhalte zum Thema Holocaust diesen leugnen oder verzerren. Unter der Zusammenarbeit wird TikTok Suchergebnisse verbannen, die gegen die Gemeinschaftsrichtlinien verstoßen, wie die UNESCO mitteilte.

„TikTok ist dafür bekannt, dass es junge Menschen erreicht, von denen die meisten nichts über die Schrecken des Holocaust wissen und besonders anfällig für Desinformationen sind“, sagte der Vorsitzende des WJC, Ronald Lauder. Im vergangenen Jahr hatten die UNESCO und das WJC bereits eine ähnliche Partnerschaft mit Facebook geschlossen.