Arbeitsmarkt: „Fachkräftebarometer“ soll mehr Klarheit schaffen

Das Arbeitsministerium und die Statistik Austria haben das Projekt „Fachkräftebarometer“ ins Leben gerufen, um die Situation auf dem Arbeitsmarkt mittels Onlinetools abbilden zu können.

Ziel ist eine Art „Nachschlageplattform“, die die Fachkräftesituation im Land sowohl auf Angebots- als auch auf Nachfrageseite leicht zugänglich abbildet. Erste Ergebnisse soll es im Mai geben, für die Öffentlichkeit zugänglich wird das Barometer Anfang nächsten Jahres sein.

Zahlen gibt es bereits etwa über die Stellenandrangziffer des AMS und den Fachkräfteradar der Wirtschaftskammer, aber eben nicht gebündelt – und teilweise auch dürftig. „Bei der Datenlandschaft, nicht nur hier, gibt es noch deutlich Luft nach oben“, so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas heute.

Als Beispiel nannte er die offenen Stellen im dritten Quartal des Vorjahres, wo die Zahlen der Statistik Austria um rund 50.000 höher waren als beim AMS, weil dort eben nicht alle verfügbaren Jobs gemeldet werden.

Kocher: Problem wird sich verschärfen

ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher und Thomas erwarten, dass sich das Facharbeiterproblem in den nächsten Jahren, nicht zuletzt wegen der demografischen Entwicklung, verschärfen wird. So werde das Bevölkerungswachstum fast ausschließlich bei der Altersklasse 50 plus stattfinden.

Zu dem umstrittenen AMS-Algorithmus zur Ermittlung von Arbeitsmarktchancen von Arbeitslosen, der derzeit ausgesetzt ist, weil die Datenschutzbehörde den Fall vor den Verwaltungsgerichtshof gebracht hat, verwies Kocher darauf, dass nun das Urteil abgewartet werden müsse.

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) hat heute bekanntgegeben, dass im Rahmen eines Förderaufrufs Projekte zur Weiterentwicklung der Lehrlingsausbildung öffentlich ausgeschrieben wurden. Diese werden im Rahmen der betrieblichen Lehrstellenförderung mit insgesamt vier Millionen Euro gefördert.