Präsidentschaftswahl in Rom: Auch vierte Runde ohne Sieger

Im römischen Parlament gibt es auch nach der mittlerweile vierte Runde keinen Nachfolger für Staatspräsidenten Sergio Mattarella. Obwohl heute erstmals nicht mehr die Zweidrittel-, sondern nur noch die absolute Mehrheit der insgesamt 1.009 Stimmen nötig gewesen wäre, kam niemand auf mindestens 505 Stimmen. Damit geht es morgen in den nächsten Wahlgang.

Die Lager von Mitte-rechts und Mitte-links verhandelten am vierten Abstimmungstag weiter intensiv über mögliche Kandidaten und Kandidatinnen. Dabei schienen sich die politischen Gegner nach wie vor nicht entscheidend anzunähern. Die rechten Parteien riefen ihre Wahlleute auf, sich zu enthalten – am Ende warfen 441 Delegierte keine Stimmkarten ein. Die Mitte-links-Gruppe gab dagegen weiße Stimmkarten ab (261).

Die meisten Stimmen bekam wie schon am Vortag erneut Mattarella (166). Dieser schließt bisher aber eine weitere Amtszeit aus. Unterdessen wächst in Rom der Ärger darüber, dass sich die Wahl so lange hinzieht – auch bei jenen, die selbst wählen. „Mir tut das für das Land leid“, sagte die erfahrene Senatorin Emma Bonino. Ihr Kollege Matteo Renzi, der frühere Ministerpräsident, kritisierte das taktische Verhalten der Parteien: „Dieser Kinderkram muss aufhören.“