Macrons Partei schaltet Wahlkampfwebsite frei

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat einen Schritt zu einer offiziellen Kandidatur für eine zweite Amtszeit gemacht. Seine Partei schaltete eine Website frei, die Bürger und Bürgerinnen dazu aufruft, ihre Erwartungen an die nächste Präsidentschaft zu äußern. Unterdessen hat eine von einer Bürgerinitiative organisierte Onlinevorwahl der Linken begonnen.

Die Website mit dem Titel avecnous22.fr weist kein Parteilogo aus, wurde aber von Macrons Partei La Republique en Marche veröffentlicht. „Wir sind die einzigen, die Euch zuhören“, ist dort etwa zu lesen.

Macron lässt keinen Zweifel daran, dass er für seine Wiederwahl antreten will, hat sich aber noch nicht offiziell erklärt. Französische Medien spekulieren über ein Datum für seine Ankündigung Anfang Februar. Vermutlich hofft der Präsident darauf, dass bis dahin die noch immer steigenden CoV-Zahlen in Frankreich wieder zurückgehen. Die Inzidenz liegt derzeit bei etwa 3.700.

Wenig Unterstützung für Vorwahl der Linken

Seit heute können sich auch etwa 470.000 Menschen, die sich zuvor angemeldet haben, an einer inoffiziellen Vorwahl der Linken beteiligen. Eine Bürgerinitiative will auf diese Weise die zersplitterte Linke zur Einigung auf einen gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten bewegen.

Die Teilnehmerzahl ist größer als alle Teilnehmer der internen Vorwahlen der linken Parteien zusammengerechnet. Allerdings lehnen vier der fünf aussichtsreichsten linken Präsidentschaftskandidaten diese Initiative ab. Einzig die ehemalige Justizministerin Christiane Taubira, die sich 2013 für die Homosexuellenehe engagiert hatte, befürwortet die Vorwahl und hat daher gute Chancen, sie zu gewinnen.