Mahrer: „Schnapsidee“ Sperrstunde überdenken

Mit scharfen Worten hat Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer die Abschaffung der Sperrstunde um 22.00 Uhr gefordert. Diese „Schnapsidee“ sei zu überdenken, sagte er im Gespräch mit der APA.

Wäre ein so frühes Schließen der Gastronomie und von Veranstaltungen ein „geniales Instrumentarium“, dann hätten das wohl auch andere Länder eingeführt. „Aber wir sind da anscheinend die Einzigen, die zum Kontroll- und Einsperrterror neigen“, so Mahrer. Österreich ist allerdings nicht das einzige Land mit Sperrstunden in der Gastronomie – Finnland verlegt mit Anfang Februar etwa die Sperrstunde von 18.00 auf 21.00 Uhr.

Bei „ganz normalen Veranstaltungen“, von Kulturevents bis zur Gastronomie, „spricht nichts gegen eine Öffnung bis Mitternacht“, so Mahrer. Eine Öffnung der Nachtgastronomie forderte er nicht, „das fordert ja niemand, das will ja nicht einmal die Nachtgastronomie selber“, denn Diskotheken etwa hätten sich schon darauf eingestellt, erst im Frühjahr wieder aufzusperren.

Mahrer will sofortiges Handeln der Regierung

Aber bei der Verlängerung der Sperrstunde bis Mitternacht „wäre die Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern gut beraten, sofort etwas zu machen, auch vor dem Hintergrund der beginnenden Semesterferien“, so der Wirtschaftskammer-Chef im Hinblick auf die Urlaubssaison im Februar.

Wenn nun der Lockdown für Ungeimpfte auslaufe, dann müsse man auch die Verhältnismäßigkeit anderer Maßnahmen überdenken, so Mahrer. Außerdem kritisierte Mahrer die verkürzte Gültigkeit der zweiten Impfung für den 2-G-Nachweis von nur noch sechs statt früher neun Monaten.

Neben den kurzfristigen Änderungen bei den CoV-Maßnahmen forderte Mahrer „nach Überschreiten des Peaks“ bei den Infektionen auch eine Perspektive in Richtung Abschaffung aller Maßnahmen und Öffnung der Nachtgastronomie.