Der übernatürliche Thriller „Nanny“ hat den Hauptpreis beim Sundance Film Festival gewonnen. Das Spielfilmregiedebüt der US-Filmemacherin Nikyatu Jusu dreht sich um eine illegale Einwanderin aus dem Senegal, die als Kindermädchen in New York arbeitet. Die Auszeichnung für die beste US-Dokumentation ging an „The Exiles“ über drei Anführer des Tiananmen-Aufstandes 1989 in China.
Die Preisträger wurden gestern (Ortszeit) in einer virtuellen Veranstaltung bekanntgegeben. Wegen der CoV-Pandemie lief das von Robert Redford gegründete Festival für Independent-Filme im US-Staat Utah weitgehend im Onlineformat. In neun Tagen wurden über 80 Spielfilme und knapp 60 Kurzfilme gezeigt.
Doku über Nawalny erhält Zuschauerpreis
In der Sparte „World Cinema“ wählte die Jury das Drama „Utama“ aus Bolivien über ein älteres indigenes Ehepaar zum Gewinner. Als beste internationale Dokumentation siegte der Umweltfilm „All That Breathes“ aus Indien.
Die Auszeichnung der Zuschauer ging an die US-Doku „Navalny“ über den inhaftierten Kremlgegner Alexej Nawalny. Im Bereich US-Spielfilm stimmten die Zuschauer für das Filmdrama „Cha Cha Real Smooth“ mit Hauptdarstellerin Dakota Johnson.
Im vorigen Jahr hatte das Gehörlosendrama „Coda“ die Sundance-Hauptpreise der Jury und der Zuschauer gewonnen. Für viele kleinere Filme ist das Festival ein Sprungbrett, um Verleiher und ein breiteres Publikum zu finden. Zu den größten Erfolgen der vergangenen Jahrzehnte zählten Filme wie „Blair Witch Project“, „Boyhood“ und „Get Out“.