Ukraine-Krise: Ungarn bedarf keiner NATO-Truppen

Ungarn drohe angesichts des ukrainisch-russischen Konflikts gegenwärtig keine unmittelbare Gefahr. Das erklärte der ungarische Verteidigungsminister Tibor Benkö gestern im InfoRadio. Ungarn verfüge über eine derartige nationale Armee und derartige nationale Fähigkeiten, dass sich das Land aktuell nicht auf ausländische Kräfte und Truppen verlassen müsse. Der Minister reagierte mit seinen Äußerungen auf Überlegungen der USA zu einer NATO-Truppenverlegung nach Osteuropa.

Die Anzahl der an die ukrainische Grenze verlegten russischen Truppen würde es nicht ermöglichen, dass Russland innerhalb von Tagen mittels einer groß angelegten Operation in der Ukraine einmarschiere, fügte Benkö hinzu. Der Minister erinnerte weiters an die Notwendigkeit einer diplomatischen Lösung des Konflikts, weil die Ukraine Ungarns Nachbar und Ungarn NATO-Mitglied sei.

Benkö sieht die Ukraine noch nicht reif für eine NATO-Mitgliedschaft, weil das Land den Erwartungen des Bündnisses nicht entspreche. In diesem Zusammenhang führte der Minister an, dass die Ukraine gegen die im Karpatenbecken lebende ungarische Minderheit in einer Weise auftrete, wie das innerhalb eines Bündnisses „inakzeptabel“ sei.