Macron will „beschleunigte“ Atomgespräche mit dem Iran

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hat zu mehr Tempo bei den Atomgesprächen mit dem Iran gemahnt. Mehrere Monate nach der Wiederaufnahme der Verhandlungen in Wien sei es notwendig, diese „zu beschleunigen, um rasch zu greifbaren Fortschritten zu kommen“, zitierte der Elysee-Palast Macron heute nach einem Telefongespräch mit dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi.

Bei dem „langen“ Telefonat gestern habe Frankreichs Staatschef die Notwendigkeit betont, dass Teheran sich „konstruktiv“ verhalte und seine Verpflichtungen gemäß der internationalen Atomvereinbarung von 2015 wieder voll erfülle.

Das iranische Präsidialamt erklärte unterdessen, der Iran habe in den Atomgesprächen seinen „Willen bewiesen, zu einer Einigung zu kommen“. Dafür sei jedoch die Aufhebung der gegen den Iran verhängten Sanktionen notwendig.

Verhandlungen seit November

Seit November wird in Wien über eine Wiederbelebung des Atomabkommens verhandelt. In den vergangenen Wochen gerieten die Gespräche allerdings erheblich ins Stocken. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock warnte in der vergangenen Woche vor einem sich schließenden Zeitfenster für eine Lösung im Konflikt mit dem Iran. Während in den laufenden Verhandlungen Kernfragen nach wie vor ungelöst seien, baue der Iran sein Atomprogramm weiter „konsequent aus“, warnte sie.

Das internationale Atomabkommen soll Teheran am Bau von Atomwaffen hindern. Die USA waren 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem Abkommen ausgestiegen und hatten erneut starke Sanktionen gegen Teheran verhängt. Danach zog sich der Iran ebenfalls schrittweise aus der Vereinbarung zurück.