In Niederösterreich beschäftigten umgestürzte Bäume, die teilweise Straßen blockierten, und Gebäude, die gesichert werden mussten, die Einsatzkräfte. In Pottenstein (Bezirk Baden) wurde ein Partyzelt aus der Verankerung gerissen und blieb in einer Telefonleitung hängen.
Im Bezirk Waidhofen wurden die Feuerwehren hauptsächlich zu umgestürzten Bäumen gerufen. Auf der B30 bei Tiefenbach fiel ein Baum auf die Motorhaube eines fahrenden Autos, das dabei schwer beschädigt wurde. Der Fahrer blieb laut Feuerwehr unverletzt – mehr dazu in noe.ORF.at.

Stromausfälle in Oberösterreich
Teils heftige Stürme fegten in der Nacht auf Sonntag zudem über Oberösterreich hinweg. Vor allem in den Bezirken Steyr-Land, Grieskirchen und Schärding richteten sie Schäden an. Wegen umgestürzter Bäume kam es zu Stromausfällen – mehr dazu in ooe.ORF.at . Aufgrund des starken Windes riss auch ein Schiff im Ennshafen (Bezirk Linz-Land) ab und trieb auf die Donau – mehr dazu in ooe.ORF.at.
Heftige Stürme in Teilen Europas
Heftige Stürme sind in Teilen Europas über das Land gezogen. In Österreich wurden am Semmering etwa Windspitzen von mehr als 150 Kilometern pro Stunde gemessen. Schlimmer war die Situation im Norden Europas. Dort hat der Orkan schwere Schäden angerichtet und Todesopfer gefordert.
Hochbetrieb bei steirischen Feuerwehren
Zahlreiche Einsätze gab es aber auch in vielen anderen Teilen des Landes, etwa in der Steiermark. Vor allem im Bezirk Graz-Umgebung mussten die Einsatzkräfte umgestürzte Bäume wegräumen. In Stiwoll brannte eine elektrische Anlage – mehr dazu in steiermark.ORF.at.
Betroffen waren auch die Feuerwehrbereiche Bruck an der Mur, Deutschlandsberg, Leibnitz, Judenburg, Voitsberg und Weiz. Allerdings gab es vereinzelt auch in den übrigen Landesteilen Einsätze. Wie die steirische Landesleitzentrale am Abend mitteilte, waren seit den Morgenstunden mehr als 200 Einsätze registriert worden, die Landeshauptstadt Graz war dabei nicht erfasst.

Liftbetrieb in Kärntner Skigebieten eingestellt
In Kärnten wurden Windspitzen bis zu 120 km/h gemessen, was dazu führte, dass in vielen Skigebieten der Liftbetrieb eingestellt werden musste – mehr dazu in kaernten.ORF.at. Auch im Burgenland machte sich der Sturm mit Spitzen über 100 km/h bemerkbar – mehr dazu in burgenland.ORF.at.
Sturmspitzen von 155,2 km/h wurden am Sonntag am Semmering/Sonnwendstein auf 1.500 Meter Seehöhe in Niederösterreich gemessen. Auf den Plätzen folgten der Sonnblick (Salzburg, 3.109 Meter Seehöhe) mit 138,2 km/h und der Feuerkogel (Oberösterreich, 1.618 Meter) mit 136,4 km/h, berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. „Der Sturm hält am Nachmittag noch an und klingt im Laufe der Nacht ab“, so die Prognose.

Auf der Jubiläumswarte in Wien wurden 122,4 km/h gemessen (Werte bis 13.00 Uhr). Der Spitzenwert in der Steiermark lag mit 119,9 km/h in Mariazell, im Burgenland bei 103 km/h in Podersdorf, in Kärnten mit 101,5 km/h auf der Villacher Alpe (2.117 Meter Seehöhe), in Tirol am Innsbrucker Flughafen mit 104 km/h und in Vorarlberg mit „nur“ 82,4 km/h auf 2.805 Meter Seehöhe am Valluga.
Sturmfluten in Norddeutschland
„Nadia“ fegte auch mit gefährlichen Böen über Norddeutschland hinweg: Im brandenburgischen Beelitz kam ein Fußgänger ums Leben, weil ein Wahlplakat umgeweht wurde und auf ihn stürzte. In Bremen erlitt ein Mensch in einem Park schwere Verletzungen, als ein Baum auf ihn fiel.
Die höchste Windgeschwindigkeit wurde auf Hallig Hooge (Kreis Nordfriesland) mit 127 km/h gemessen, sagte eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Sonntag. In List auf Sylt, Kap Arkona auf Rügen und Glücksburg bei Flensburg wurden Werte von 119 km/h in der Spitze gemessen.

Allein in Hamburg gab es nach Angaben der Polizei Hunderte Einsätze. Eine schwere Sturmflut setzte den Fischmarkt im Stadtteil Altona unter Wasser. Der Scheitel wurde gegen 0.17 Uhr erreicht. Der Wasserstand am Pegel St. Pauli lag 2,84 Meter über dem mittleren Hochwasser, wie eine Sprecherin mitteilte. Durch die Überflutungen wurden mehrere Autos beschädigt. Auch an anderen Küstenabschnitten gab es Sturmfluten.
Hamburg: Schiff klemmt unter Brücke
Aufgrund der Sturmflut und starken Böen ist ein Binnenschiff unter der Hamburger Elbbrücke festgefahren. Die beiden Besatzungsmitglieder konnten mit leichten Verletzungen geborgen werden. Mit Hilfe von Schleppern wurde versucht, das havarierte Schiff freizuschleppen. Das gelang aber erst, als es mit einem Wasserwerfer beschwert wurde.
Ein Toter in Polen, Schäden in Tschechien
Im benachbarten Polen starb ein 27-Jähriger, als ein Baum am Sonntag auf sein Auto stürzte. Bei dem Unfall in der nördlichen Woiwodschaft Pommern wurde ein weiterer Mensch verletzt. Landesweit rückte die Feuerwehr zu Tausenden Einsätzen aus. Die Einsatzkräfte räumten umgefallene Bäume von den Straßen und sicherten Dächer. Nach Behördenangaben waren in Polen rund 680.000 Haushalte wegen beschädigter Leitungen ohne Strom.
Auch in Tschechien sorgten umgestürzte Bäume für viele Einsätze der Feuerwehr. Mehr als 30.000 Haushalte waren von Stromausfällen betroffen. Im Bahnverkehr kam es zu Verspätungen und Zugausfällen. In den Mittelgebirgen erreichten die Windböen Orkanstärke. Die Bergwacht riet von Skitouren ab. Der starke Wind erschwerte die Löscharbeiten beim Brand einer Lagerhalle in Mlada Boleslav, knapp 50 Kilometer nordöstlich von Prag. Mehr als hundert Feuerwehrleute kämpften stundenlang gegen die Flammen.

Tote in Großbritannien
In Großbritannien kam es zuvor wegen des Sturms „Malik“ zu zahlreichen Einsätzen – mindestens zwei Menschen kamen ums Leben. Ein neunjähriger Bub wurde am Samstag im mittelenglischen Dorf Winnothdale getötet, als ein Baum auf ihn stürzte. Ein Mann, der mit ihm unterwegs war, wurde schwer verletzt. In der ostschottischen Küstenstadt Aberdeen wurde eine 60-jährige Frau von einem herabstürzenden Baum erschlagen, wie die Polizei in dem britischen Landesteil mitteilte. Sturmschäden gab es auch in Norwegen und Dänemark.