UNO: Sechs Vermisste nach Frauendemo in Afghanistan

In Afghanistan fehlt zwei Wochen nach einer Demonstration für die Einhaltung der Menschenrechte von Frauen von sechs Menschen jede Spur. Das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte mit Sitz in Genf äußerte sich heute besorgt. Die Behörden hätten zwar eine Untersuchung versprochen, aber fünf Frauen und ein Mann seien immer noch verschwunden. In Afghanistan sind seit Mitte August wieder die militant-islamistischen Taliban an der Macht.

Der UNO-Organisation zufolge wurden am 19. Jänner eine Frau und deren Schwager, die an dem Protest teilgenommen hatten, in Kabul entführt. Am gleichen Tag seien in der Hauptstadt vier Schwestern aus einem Haus geholt worden.

Es gebe Berichte, dass nach weiteren Teilnehmerinnen gesucht werde. Das verursache ein Klima der Angst. Das UNO-Büro erhalte zudem glaubhafte Berichte über Folter und Misshandlungen von Aktivisten und Medienmitarbeitern sowie früheren Angestellten der Regierung oder der Sicherheitskräfte.

Das UNO-Menschenrechtsbüro verlangte die Freilassung der Festgehaltenen und die Verfolgung von Tätern, die Menschen wegen ihrer früheren Tätigkeit oder Meinungsäußerungen misshandeln oder foltern.