Russische Medien entfernen unter Druck Enthüllungsberichte

Mehrere russische Medien haben auf Druck der Behörden Berichte über Enthüllungen des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny entfernt. Mindestens sieben Medien teilten heute mit, dass sie von der Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor aufgefordert worden seien, Dutzende Inhalte zu löschen. Es handelte sich demnach insbesondere um Berichte über ein Anwesen am Schwarzen Meer, das laut Recherchen von Nawalnys Antikorruptionsstiftung Präsident Wladimir Putin gehören soll.

Zu den betroffenen Medien zählten der Radiosender Echo Moskau, der TV-Sender Doschd und die unabhängigen Medien Snak und Medusa. Medusa erklärte, die Behörde habe mit einer Sperrung der Website in Russland gedroht. Roskomnadsor bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht, entsprechende Forderungen an die Medien gestellt zu haben.

Ein Video über die Ermittlungen zu dem Luxuspalast am Schwarzen Meer war im Jänner 2021, wenige Tage nach der Verhaftung des Kreml-Kritikers, auf YouTube veröffentlicht worden. Seitdem wurde das Video mehr als 120-Millionen-mal angeschaut. Putin bestritt zuletzt persönlich, dass ihm der Palast gehört.