Kritik an neuen Maskenregeln für Schulen

Am Montag fällt an den Schulen die Maskenpflicht im Sportunterricht, eine Woche später muss in den Volksschulen auch am Platz kein Mund-Nasen-Schutz (MNS) mehr getragen werden.

Für den Mikrobiologen Michael Wagner von der Uni Wien, der für die Gurgelstudie an den Schulen verantwortlich war, sind diese Änderungen zum aktuellen Zeitpunkt nicht nachvollziehbar.

„Bis Ostern warten wäre besser gewesen“

Er erwartet sich dadurch ein gesteigertes Infektionsrisiko für die Kinder. „Bis Ostern warten wäre besser gewesen“, so Wagner. „Bei Höchstinzidenzen diesen Schritt zu setzen ist ein seltsames Signal“, so der Mikrobiologe im Gespräch mit der APA.

Schon jetzt seien die Infektionszahlen in der (zu einem Gutteil ungeimpften) Altersgruppe der Schülerinnen und Schüler hoch, und durch den Teilwegfall der Maskenpflicht „werden sich sicherlich mehr Kinder anstecken als mit Masken“, so Wagner. Diese seien immerhin eine äußerst wirksame Maßnahme gegen Ansteckungen, selbst wenn sie in diesen Altersgruppen nicht immer richtig getragen würden.

Neben dem individuellen Risiko, das eine Erkrankung mit sich bringt, befürchtet Wagner auch eine schwere Störung des Schulbetriebs durch eine Zunahme der Infektionsfälle. Das schlage in weiterer Folge auf die Wirtschaft durch, immerhin müssten viele Eltern dann gleichzeitig kranke Kinder betreuen.

„Ich sehe keinen Anlass für diese Änderungen zum jetzigen Zeitpunkt – außer wenn das Hauptziel der Maßnahmen im Schulbereich war, die Erwachsenen-Intensivstationen vor Überlastung zu schützen.“