Johnson verliert zwei enge Mitarbeiter

Der Druck auf den britischen Premierminister Boris Johnson wächst. Heute verlor Johnson binnen kürzester Zeit zwei aus seinem engsten Kreis. Kommunikationschef Jack Doyle habe sein Amt niedergelegt, erklärte ein Sprecher Johnsons und bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Einen Grund nannte der Johnson-Sprecher nicht. Laut der Zeitung „Daily Mail“ soll Kommunikationschef Doyle die Demission bereits länger geplant haben.

Einen Zusammenhang mit dem Rücktritt von Johnsons langjähriger Chef-Politikberaterin Munira Mirza gebe es nicht, so das Blatt. Mirza hatte kurz zuvor ihre Kündigung eingereicht. Sie hielt Johnson vor, sich nicht für umstrittene Äußerungen über den Chef der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer, entschuldigt zu haben.

Der konservative Regierungschef hatte Starmer zuvor im in einer hitzigen Parlamentsdebatte vorgeworfen, in seiner Zeit als Chef der Staatsanwaltschaft nicht gegen den bekannten, inzwischen verstorbenen Rundfunkmoderator Jimmy Savile wegen sexuellen Missbrauchs in Hunderten Fällen vorgegangen zu sein. Seine Politikberaterin sagte laut dem Magazin „The Spectator“, die Anschuldigung sei unfair und entbehre jeder Grundlage. Sie hoffe, Johnson könne sich doch noch zu einer Entschuldigung durchringen. Johnson hatte erklärt, er habe Starmer nicht persönlich angreifen wollen. Eine Entschuldigung lieferte er aber nicht.