Italien: Zehntausende Jobs in Autobranche in Gefahr

Die italienischen Autobauer und die Gewerkschaften haben die Regierung in Rom zu Verhandlungen aufgerufen. 73.000 Jobs seien in den nächsten Jahren in der Autobranche gefährdet, nachdem die Regierung beschlossen hatte, die Verwendung von Verbrennungsmotoren in Neuwagen in Italien bis 2035 einzustellen. 63.000 Jobs könnten allein im Zeitraum 2025 bis 2030 wegfallen, sollten nicht rasch Maßnahmen ergriffen werden, hieß es im Appell.

Lieferwagen und leichte Nutzfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren müssen bis 2040 aus dem Verkehr gezogen werden. Das gilt als wichtiger Schritt zur Senkung der Schadstoffemissionen im Rahmen der nationalen Politik zur Bekämpfung der globalen Erwärmung und des Klimawandels.

Gemeinsames Dokument an Regierung

Die Gefahr einer Deindustrialisierung des Automobilsektors, der für die italienische Wirtschaft von zentraler Bedeutung ist, sei konkret, warnten die Gewerkschaften. Es sei notwendig, alle Schutzmaßnahmen zu ergreifen und vor allem den Automobilsektor wiederzubeleben und weiterzuentwickeln, fordern der Verband der Metallindustrie Federmeccanica sowie die Gewerkschaftsverbände FIM-CISL, FIOM-CGIL, UILM-UIL in einem gemeinsamen Dokument an die Regierung.

Unternehmen und Gewerkschaften verlangen auch, dass soziale Sicherheitsnetze ausgebaut werden, um die derzeitigen Übergänge zu begleiten. Die italienische Automobilindustrie generiert einen Umsatz von 93 Milliarden Euro, was 5,6 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) entspricht. Die Branche zählt mehr als 2.000 Unternehmen und 180.000 Beschäftigte.