Billigairlines fordern mehr Klimaschutzauflagen für Lufthansa

Im Streit über die schärferen EU-Klimaschutzauflagen für den Luftverkehr haben sich Billigairlines wie Ryanair gegen die Allianz von Lufthansa und Air France KLM gestellt. Airlines sollten anders als geplant künftig auch für Langstreckenflüge Verschmutzungsrechte im europäischen Emissionshandelssystem (ETS) kaufen müssen, forderten Ryanair, easyJet, Wizz und Jet2 heute. Diese Fluglinien haben keine Langstrecke im Programm.

Langstreckenflüge verursachten nach Daten der EU-Luftfahrtbehörde Eurocontrol gut die Hälfte aller Kohlendioxidemissionen der europäischen Luftfahrt. Die Netzwerkairlines wie die AUA-Mutter Lufthansa bezahlten nur für 19 Prozent ihres CO2-Ausstoßes im ETS, da dieses auf den innereuropäischen Flugverkehr beschränkt ist. Die nur in Europa fliegenden Gesellschaften wie die vier Billigairlines müssten für 80 bis 90 Prozent ihrer CO2-Emissionen im ETS zahlen.

Die EU-Kommission hat als Teil ihres Klimaschutzpaketes „Fit for 55“ vorgeschlagen, dass die Branche im ETS schrittweise stärker zur Kassa gebeten wird. Das System soll aber auf Europa begrenzt bleiben. Langstreckenflüge werden von Anfang nicht einbezogen, weil das gegen Nicht-EU-Airlines und ihre Heimatstaaten nicht durchsetzbar war. Auf globaler Ebene soll der Klimaschutz im Luftverkehr über das System CORSIA geregelt werden, dessen Wirksamkeit aber umstritten ist.