US-Militär korrigiert Angaben zu Kabul-Attacke

Das US-Militär hat Angaben zum Terrorangriff auf dem Flughafen in Kabul während der Evakuierungsaktion im August korrigiert. „Die Untersuchung ergab, dass ein einziger Sprengsatz mindestens 170 afghanische Zivilisten und 13 US-Soldaten tötete“, sagte General Kenneth McKenzie, der das US-Zentralkommando Centcom führt, heute bei der Vorstellung der Untersuchungsergebnisse.

Kurz nach dem Anschlag war zunächst von zwei Selbstmordattentätern und einer „komplexen Attacke“ die Rede. Das US-Militär hatte bereits am folgenden Tag nur noch von einem Selbstmordattentäter der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gesprochen.

Allerdings war nach der Attacke auch von Opfern mit Schusswunden die Rede. „Die Untersuchung ergab keine eindeutigen Beweise dafür, dass jemals jemand durch Schüsse getroffen oder getötet wurde, weder von uns noch von den Afghanen“, sagte McKenzie. Stattdessen gehe man nun davon aus, dass es sich um einen Sprengsatz mit Metallkugeln handelte.

Die letzten US-Soldaten waren Ende August aus Afghanistan abgezogen. Bereits zwei Wochen zuvor hatten die Taliban die Hauptstadt Kabul kampflos erobert, weil die afghanischen Sicherheitskräfte keinen Widerstand leisteten. Kurz vor dem Ende der US-Evakuierungsmission kam es zu dem Anschlag der Terrormiliz Islamischer Staat auf dem Flughafen Kabul. Es gebe keine Beweise dafür, dass die Taliban von der Attacke gewusst hätten.