Demos in Brasilien nach Tötung eines Geflüchteten

Nach der brutalen Tötung eines afrikanischen Flüchtlings hat es in zahlreichen brasilianischen Städten Demonstrationen für Gerechtigkeit gegeben. In Rio de Janeiro versammelten sich gestern Hunderte Protestierende bei der Strandbar, in der der junge Kongolese Moise Kabagambe gearbeitet hatte. Dort war er am 24. Jänner von mehreren Menschen zu Tode geprügelt worden.

Demo in Rio de Janeiro (Brasilien) nach der Tötung des Geflüchteten Moise Kabagambe
APA/AFP/Carl De Souza

Offenbar nach Lohnforderung angegriffen

Nach Medienberichten unter Berufung auf Angehörige des 24-jährigen Kabagambe wurde dieser angegriffen, als er eine ausstehende Lohnzahlung für zwei Tage Arbeit einforderte. Es gab inzwischen drei Festnahmen.

Weitere Proteste gab es in Sao Paulo, Salvador, Brasilia und Recife. Die Demonstranten forderten Gerechtigkeit für Kabagambe und prangerten Rassismus gegen Schwarze an. Rios Stadtverwaltung kündigte an, den Kiosk, in dem sich die Strandbar befand, in eine Gedenkstätte für den Getöteten sowie für die afrikanische Kultur zu verwandeln. Kabagambes Familie werde angeboten, diese zu betreiben.

Bei den Protesten in Rio riefen einige Protestierende Berichten zufolge auch „Bolsonaro raus“. Brasiliens ultrarechter Staatspräsident Jair Bolsonaro hat sich mehrmals öffentlich problematisch über Schwarze geäußert und bestritten, dass es in dem größten Land Lateinamerikas ein Rassismusproblem gibt.