Afrika plant kontinentale Gesundheitsorganisation

Als Reaktion auf die Pandemie will Afrika eine eigene kontinentale Gesundheitsorganisation mit weitgehenden Befugnissen aufbauen. Einen entsprechenden Entwurf billigten die Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union (AU) an diesem Wochenende auf ihrem Gipfeltreffen in Äthiopiens Haupstadt Addis Abeba.

Basis soll die vor fünf Jahren gegründete panafrikanische Gesundheitsorganisation Africa CDC sein, gab deren Leiter John Nkengasong heute bekannt. „Das Konzept wurde gebilligt“, sagte er. Es gelte jetzt vor allem, sich für künftige Pandemien zu wappnen.

Die CDC versucht, die Mittel der afrikanischen Staaten zu bündeln und Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie zu koordinieren. Als künftige African Preparedness and Response Authority (APRA) soll die Organisation eine autonome Struktur erhalten, die ihr weitgehende Befugnisse gibt und auch direkt an die jeweiligen Regierungen berichtet. Sie soll zudem mit Blick auf mögliche künftige Pandemien ein Handlungsprogramm für schnelle Reaktionen entwerfen, sagte die Leiterin der CoV-Kommission der AU, Olive Shishana. Die Finanzierung der neuen Organisation dürfte kaum Probleme darstellen, meinte sie.

Seit dem Ausbruch der Pandemie wurden insgesamt 10,8 Millionen Infektionen in Afrika dokumentiert. Die Dunkelziffer dürfte laut Experten auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen jedoch höher sein. Nkengasong kündigte für die kommenden Wochen mehrere Initiativen an, die die Jugend des Kontinents zugunsten von Impfkampagnen mobilisieren sollen. Auch Kirchen und religiöse Gruppen sollen einbezogen werden.