Krainer für „pragmatische Lösung“ statt Impflotterie

SPÖ-Finanzsprecher Jan Krainer spricht sich für eine „pragmatische Lösung“ anstelle der geplanten Impflotterie aus. Mit dem dafür vorgesehenen Geld könne man einfach allen vollständig Geimpften einen Gutschein über 150 Euro geben, der bei durch die Lockdowns betroffenen Unternehmen eingelöst werden kann.

Ursprünglich hatte die SPÖ einen 500-Euro-Gutschein nach dem dritten Stich gefordert. Die Regierung hatte sich dann mit ihr aber auf die Impflotterie geeinigt.

Bei der Lotterie sollte jeder zehnte Geimpfte einen 500-Euro-Gutschein bekommen, Gewinnmöglichkeiten waren für jede Teilimpfung vorgesehen. Allerdings konnte sich die Regierung nicht mit dem dafür vorgesehenen ORF auf die Abwicklung der Lotterie verständigen.

Krainer hält eine Prämie für alle vollständig Geimpften noch immer „für das Vernünftigste“. „Zahlen sind jetzt nicht entscheidend“, meinte er in der ORF-Sendung „Hohes Haus“ heute zur geringeren Höhe. Wichtig sei vielmehr, dass die von Schließungen betroffen Betriebe Hilfe bekämen.

Stelzer will Gratistests überdenken

Der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hatte zuvor in einem Interview mit Oe24.tv das Überdenken der kostenlosen CoV-Tests angeregt. Man müsse angesichts der raschen Ausbreitung des Virus durch die Omikron-Welle die Sinnhaftigkeit von „teuren Tests, die mir sagen, dass ich vor 24 Stunden negativ gewesen bin“, hinterfragen. Man solle nüchtern schauen, ob das heute eine Schutzwirkung bringe.

„Wir betreiben einen Riesenaufwand, das kostet sehr viel Steuergeld“, sagte Stelzer, der das Thema gemeinsam mit Experten beraten möchte. Schon in den vergangenen Tagen haben sich andere ÖVP-Landeshauptleute wie Tirols Günther Platter und Hermann Schützenhöfer gegen Gratistests ausgesprochen.

Gesundheitsministerium: Bis Ende März jedenfalls kostenfrei

Im Gesundheitsministerium verwies man auf die aktuelle Omikron-Welle: „Hier ist es besonders wichtig, einen guten Überblick über das Infektionsgeschehen zu haben und den Menschen einen einfachen und niederschwelligen Zugang zu den Testmöglichkeiten zu bieten.“ Die Tests würden daher jedenfalls bis Ende März kostenfrei bleiben, das Vorgehen darüber hinaus aktuell evaluiert.