Studie: Unmengen an Hundekot schaden Naturschutzgebieten

Eine neue Studie sieht Unmengen an Hundekot und -urin in Naturschutzgebieten als Problem: Die Ausscheidungen könnten die Natur aus dem Gleichgewicht bringen, schreibt heute der „Guardian“.

Der Boden nehme dadurch zu viel Stickstoff und Phosphor auf und werde überdüngt, heißt es in der Studie, die im Fachmagazin „Ecological Solutions and Evidence“ veröffentlicht wurde. Die Werte, die auf Wanderwegen erreicht werden, wären auf landwirtschaftlichen Flächen illegal, heißt es weiter.

Forscher waren von Ergebnis „überrascht“

„Wir waren überrascht, wie hoch der Nährstoffeinfluss durch Hunde sein kann“, zitiert der „Guardian“ Pieter De Frenne von der Universität Gent in Belgien, der die Forschung leitete. „Atmosphärische Stickstoffeinträge aus der Landwirtschaft, der Industrie und dem Verkehr erhalten zu Recht viel politische Aufmerksamkeit, aber Hunde werden in dieser Hinsicht völlig vernachlässigt.“

Für ihre Studie zählten die Forscherinnen und Forscher 18 Monate lang Hunde in vier Naturschutzgebieten am Rande von Gent. Es heißt, dass sich die Situation in ganz Europa wohl ähnlich verhalte – insgesamt leben laut „Guardian“ 87 Millionen Hunde in Europa.

Die meisten Ökosysteme sind von Natur aus nährstoffarm, und eine Überdüngung verringert die Artenvielfalt, indem sie es einigen wenigen blühenden Pflanzen wie Brennnesseln und Bärenklau ermöglicht, andere zu verdrängen, schreibt das britische Blatt.

„Gackerlsackerl“ helfen bei Problematik nur bedingt

Durch das Aufsammeln des Hundekots würde fast der gesamte Phosphor, aber nur die Hälfte des Stickstoffs entfernt, heißt es in der Studie weiter. Hundeurin enthält viel Stickstoff, aber wenig Phosphor. „Urin ist natürlich schwer zu entfernen“, so De Frenne.

„Ein wichtiger erster Schritt besteht darin, die Hundebesitzer auf diesen Düngeeffekt aufmerksam zu machen“, so De Frenne im „Guardian“. Verwalter von Naturschutzgebieten mit besonders empfindlichen Ökosystemen könnten auch ein Hundeverbot in Erwägung ziehen – wie das etwa auch zum Schutz von Vögeln und anderen Tieren gehandhabt wird.