Sonne über Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
Bis zu 15 Grad

Frühling lässt sich kurz blicken

Nach dem stürmischen und teilweise sehr winterlichen Montag beruhigt sich das Wetter wieder, ein Hoch bringt Mitte der Woche in ganz Österreich viel Sonnenschein und Temperaturen bis etwa 15 Grad. Die Lawinengefahr bleibt erheblich.

„Wegen starken Sturms eingeschränkter Skibetrieb!“ So lautete die Ansage am Montag in vielen Skigebieten in Österreich. Blizzardähnliche Verhältnisse mit starkem Schneefall und Windböen von 100 km/h ließen die Sicht auf den Bergen auf wenige Meter sinken, in 2000 Meter Höhe hatte es eisige minus zehn Grad. An normales Skifahren war kaum zu denken.

In den frühen Morgenstunden hatte die massive Kaltfront Österreich überquert, an der Station Innsbruck-Universität wurde ein neuer Windrekord gemessen. 115 km/h stark war eine Böe – die stärkste der Messgeschichte. Der alte Rekord lag bei 105 km/h und wurde im Zuge eines Gewitters im Juli 2015 registriert. Auf dem Galzig im Arlberggebiet und auf dem Dachstein wurden sogar 150 km/h gemessen. Noch stärker war der Wind aber in Kärnten, an der Kölnbreinsperre im Maltatal wurden zu Mittag 163 km/h gemessen.

Hohe Lawinengefahr

Die Kaltfront hat den Skigebieten eine ordentliche Ladung Schnee gebracht. An die 30 cm Neuschnee meldeten Lech und Schmirn, knapp 40 cm Saalbach, auf vielen Bergen ist ein halber Meter gefallen und auf der Seegrube hoch über Innsbruck sogar knapp ein Meter. Durch den Neuschnee und Sturm ist die Lawinengefahr schon wieder gestiegen, in Tirol gilt oberhalb der Waldgrenze Lawinenwarnstufe vier von fünf, ebenso in Teilen Vorarlbergs und im Pinzgau – mehr dazu in wetter.ORF.at.

Der Wind gilt als Baumeister der Lawinen, zusätzlich sorgen derzeit Graupeleinlagerungen für Probleme: Graupel wirkt wie Kugellager in der Schneedecke, Lawinen können damit noch leichter ausgelöst werden. Zurückhaltung bei Skitouren und Variantenabfahrten ist also in den nächsten Tagen angebracht.

Ein Hoch namens „Holm“

Schon am Dienstag stehen die Zeichen aber auf Beruhigung. Zwar ziehen noch einige dichtere Wolken durch, und der Wind ist noch stark, auf den Bergen zum Teil stürmisch, aber es ist meist schon trocken. Zunehmend sonnig wird es vor allem schon in Kärnten, in der südlichen Steiermark, in Vorarlberg und Tirol. Der Frost schwächt sich in der Höhe auch bereits ab, am Nachmittag hat es in 2000 Meter um minus zwei Grad.

Prachtvolles Skiwetter bringt der Mittwoch mit Sonnenschein in ganz Österreich, ein Hoch setzt sich dann endgültig durch. Es trägt den Namen „Holm“. Auch der Donnerstag bringt viel Sonnenschein. Die Temperaturen legen dabei ordentlich zu, an beiden Tagen sind bis etwa 15 Grad möglich. Der Wind spielt dann keine Rolle mehr, und somit wird es sich an den Nachmittagen wie im Frühling anfühlen. Die Luft, die zu uns strömt, hat ihren Ursprung auf den Azoren.

Erste Pollen

Die Temperaturen liegen damit am Mittwoch und Donnerstag knapp zehn Grad über den für die Jahreszeit normalen Werten. Üblich für Anfang/Mitte Februar sind in den Landeshauptstädten Tageshöchstwerte um fünf Grad. Es war aber in diesem Winter schon wärmer: Am 1. Jänner gab es 18,8 Grad in Köflach in der Steiermark. Auch auf den Bergen wird es ungewöhnlich warm, so sind am Mittwoch in den Ötztaler Alpen knapp zehn Grad in 2000 Meter Höhe zu erwarten.

Für Pollenallergiker könnte es unangenehm werden: Hasel und Erle sind blühbereit, und der Pollenwarndienst rechnet besonders in Ostösterreich mit dem ersten Belastungsgipfel der Frühblüher.

Kältewelle nicht in Sicht

Das Gastspiel des Frühlings ist aber nur von kurzer Dauer. Schon am Freitag wird es nicht mehr so sonnig, und die nächsten Regen- und Schneewolken ziehen auf. Sie sind am Wochenende zwar wieder weg und die Sonne kehrt zurück, aber es ist kühler.

Richtiges Winterwetter in ganz Österreich oder gar eine Kältewelle ist jedoch weit und breit nicht in Sicht. Damit lässt sich schon jetzt mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass dieser Winter sich unter die zehn wärmsten der über 250-jährigen Messgeschichte Österreichs einreihen wird.