Österreich verbrennt Lebensmittel im Wert von 1,4 Mrd.

1,4 Milliarden Euro sind die Lebensmittel wert, die pro Jahr auf den österreichischen Müllverbrennungsanlagen landen, 1,5 Millionen Tonnen CO2 werden für deren Herstellung ebenso jedes Jahr sinnlos verursacht. Das ergab eine aktuelle Recherche der Umweltschutzorganisation Greenpeace, die gestern publiziert wurde.

Die so emittierten Treibhausgase erreichen laut der NGO rund die Hälfte jener Menge, die der österreichischen Flugverkehr noch vor der Pandemie ausgestoßen hat.

Sebastian Theissing-Matei, der Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich, sprach in diesem Zusammenhang von einem „alltäglichen Wahnsinn der Lebensmittelverschwendung“, der aber auch ein enormes Einsparungspotenzial aufzeige. Denn ohnehin müsse Österreich aufgrund der mitgetragenen diesbezüglichen EU-Ziele die Lebensmittelverschwendung bis 2030 halbieren.

Aktionsplan des Ministeriums

Das Klimaschutzministerium reagierte bereits mit einem Aktionsplan, der als „Teil eines umfassenden Abfallvermeidungsprogramms“ bezeichnet wird. Gemäß dem Abfallwirtschaftsgesetz ist eine Reduktion von 30 Prozent in den Bereichen Handel, Außer-Haus-Konsum und privater Haushalte bis 2025 und bis 2030 eine Reduktion der vorgesehenen 50 Prozent der vermeidbaren Lebensmittelabfälle vorgesehen.

Das Ministerium nannte gegenüber der APA als zusätzliche Maßnahmen, dass bereits mit elf großen Handelsunternehmen eine Vereinbarung zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen getroffen worden sei. 2020 seien so 20.000 Tonnen genussfähiger Lebensmittel gerettet und an soziale Einrichtungen weitergegeben worden.

Weitere 10.000 Tonnen wurde als Tierfutter abgegeben. Dadurch seien 2020 rund 30 Prozent der ausgebuchten Lebensmittel „gerettet“ worden.