SPÖ will Schwerarbeiterregelung für Pflegekräfte

Anlässlich der vor wenigen Tagen bekanntgegebenen Ausweitung der Schwerarbeitspension für Justizwachebeamtinnen und -beamte plädiert SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner dafür, diese auch allen Pflegekräften zugänglich zu machen. Außerdem pocht sie darauf, viel mehr in Ausbildung zu investieren und Pflegeschülerinnen und -schüler gleich zu behandeln mit jenen bei der Polizei, indem sie ein 1.700-Euro-Ausbildungsgeld erhalten. „Pflege ist Schwerstarbeit – körperlich und psychisch“, begründete Rendi-Wagner das Ansinnen.

„Es ist höchste Zeit, diesen wichtigen Einsatz für unsere Gemeinschaft endlich anzuerkennen und Pflegekräfte zu entlasten. Pflegekräfte sollen daher mit 60 Jahren in Pension gehen können. Denn viele können diese schwere Arbeit nicht bis zum Alter von 65 leisten“, so Rendi-Wagner.

Bis 2030 werden in Österreich rund 100.000 Pflegekräfte fehlen. Der Pflegenotstand sei bereits jetzt bittere Realität, so die SPÖ-Vorsitzende. Seit 2007 gibt es die Schwerarbeitspension. Die SPÖ will, dass auch Gesundheits- und Krankenpfleger in Schwerarbeitspension gehen können. Die Pflege sei körperlich und psychisch sehr fordernd, etwa das Bewegen und Umbetten bettlägeriger Patienten – diese Tätigkeit könne daher sehr oft nicht bis zum 65. Lebensjahr ausgeübt werden.

Praktisch derzeit nicht zugänglich

Doch derzeit sei die Schwerarbeitspension für Gesundheits- und Krankenpflegepersonal praktisch nicht zugänglich. Sowohl die Definition von Schwerarbeit als auch die vorausgesetzten – nicht zu erreichenden – Versicherungsjahre verwehren den Pflegekräften die Schwerarbeitspension.

Zudem seien rund 85 Prozent der Pflegekräfte Frauen – mit dem sukzessiven Anstieg des Frauenpensionsantrittsalters ab 2024 werden immer mehr Pflegekräfte länger als bis zum 60. Lebensjahr in Beschäftigung sein. Frauendominierte Berufe würden hier gegenüber männerdominierten Berufen benachteiligt, so die SPÖ.