Bombendrohungen in Russland: Festnahmen

Nach jahrelangen anonymen Bombendrohungen gegen Schulen, Gerichte und Einkaufszentren in Russland haben Ermittlerinnen und Ermittler nach eigenen Angaben 14 Verdächtige festgenommen. Sie werden beschuldigt, übers Internet falsche Drohungen verschickt zu haben, wie der russische Inlandsgeheimdienst FSB heute in Moskau mitteilte. Unklar war aber, wie die Festnahmen erfolgten. Die Suche nach weiteren Beteiligten gehe weiter.

Hinter der Gruppe stehe ein junger Informatikstudent aus dem Nordwesten der Ukraine, hieß es. Die Gruppe wird demnach beschuldigt, für Drohungen im Jänner und Februar und Ende vergangenen Jahres verantwortlich zu sein.

Der FSB wirft der Gruppe laut einer Mitteilung vor, mit falschen Drohungen die Lage in Russland und anderen Ex-Sowjetrepubliken destabilisieren und Geld erpressen zu wollen. Den mutmaßlich Beteiligten drohten bei einer Verurteilung bis zu acht Jahre Haft.

Neue Welle von Drohungen

Berichte über ähnliche Drohungen gibt es in Russland schon seit Jahren. Betroffen waren neben öffentlichen Einrichtungen wie Kindergärten und Bahnhöfen auch Flugzeuge. Vermutet wurde, dass die Mails vom Ausland aus verschickt wurden. Erst in den vergangenen Wochen gab es eine neue Welle von Drohungen.

Landesweit wurden in Russland Hunderte Schulen vorsorglich geräumt. Schüler mussten bei eisiger Kälte auf Schulhöfen warten. Bei Überprüfungen wurde nichts Verdächtiges gefunden.

Auch in der Ukraine kommt es regelmäßig zu Bombendrohungen gegen öffentliche Einrichtungen. Kürzlich hatte der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU nach einer neuen Welle im Jänner mehrere Ukrainer festgenommen. Diese sollen im russischen Auftrag gearbeitet haben. Beweise dafür wurden zunächst nicht vorgelegt.