Protest gegen Energiepreise: Italiens Städte im Dunkeln

Circa 3.000 italienische Städte haben sich gestern einem Protest gegen die steigenden Energiepreise angeschlossen und ließen berühmten Bauten im Dunkeln. Die steigenden Energiekosten seien „eine Belastung und bringen Familien und Institutionen in ernsthafte Schwierigkeiten“, erklärte dazu Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri.

Ab 20.00 Uhr gingen für 30 Minuten bis zu einer Stunde am Kapitolinischen Hügel in Rom und am Ponte Vecchio in Florenz die Lichter aus. In Triest blieb der Hauptplatz Piazza dell’Unita eine halbe Stunde lang im Dunkeln. Auch die Stadtverwaltungen von Mailand, Turin, Bologna und Pisa beteiligten sich an der Protestaktion.

550 Mio. Euro Mehrkosten erwartet

Italienische Kommunen geben nach Angaben des italienischen Städte- und Gemeindetags (ANCI) jährlich zwischen 1,6 und 1,8 Milliarden Euro für Strom aus. Künftig kämen „mindestens 550 Millionen Euro“ Mehrkosten auf die Kommunen zu, schätzte der ANCI-Vorsitzende Antonio Decaro.

Die Regierung von Premier Mario Draghi arbeitet an einem Maßnahmenpaket, um Familien und Unternehmen wegen der steigenden Energiekosten zu unterstützen. Mindestens fünf Milliarden Euro sollen dafür aufgebracht werden. Das Paket soll kommende Woche verabschiedet werden. Die Regierung hatte bereits 5,5 Milliarden Euro zur Abfederung der negativen Auswirkungen der hohen Energiepreise lockergemacht.