UNO-Vize prangert Leid von Frauen in Äthiopien an

Nach einem Besuch in den Konfliktregionen Äthiopiens hat die stellvertretende UNO-Generalsekretärin Amina Mohammed auf das „unvorstellbare“ Leid der Frauen aufmerksam gemacht. Die Vizegeneralsekretärin schilderte nach ihrer Reise in die Regionen Tigray, Amhara, Afar und Somali gestern vor Journalisten einen Fall, bei dem eine Frau vor den Augen ihres Kindes vergewaltigt und anschließend von ihrem Mann und ihrer Familie verstoßen worden sei.

Amina Mohammed und Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed
APA/AFP/Eduardo Soteras

„In Ihren schlimmsten Alpträumen können Sie sich nicht vorstellen, was mit den Frauen in Äthiopien geschehen ist“, sagte Mohammed bei der Pressekonferenz. Sie habe auch viele Frauen gesehen, die an Hunger litten. Im 21. Jahrhundert sei es „inakzeptabel“, anderen Menschen so etwas anzutun, so Mohammed. „Jeder hat Schuld“, sagte sie.

„Wenn Männer in den Krieg ziehen, kommen sie zurück und gelten als Helden, egal welche Verletzungen sie haben“, führte die stellvertretende UNO-Generalsekretärin weiter aus. Für Frauen gelte das nicht: „Sie werden einfach ausgegrenzt. Das muss aufhören.“