Flagge auf Chagos-Inseln: Mauritius ficht britisches Eigentum an

Im Zuge des Streits um die Chagos-Inseln setzt Mauritius Großbritannien nun weiter unter Druck. Der mauritische UNO-Botschafter Jagdish Koonjul hisste gestern die Flagge über dem Atoll Peros Banhos und focht somit das britische Eigentumsrecht offiziell an. „Wir vollziehen den symbolischen Akt des Hissens der Flagge, wie es die Briten bei der Gründung von Kolonien so oft getan haben. Wir fordern jedoch das zurück, was uns schon immer gehörte“, so Koonjul im Rahmen der Zeremonie.

Der mauritische Premierminister Pravind Jugnauth war bei der Flaggenhissung nicht anwesend, richtete sich jedoch in einer vorab aufgenommenen Botschaft an die anwesenden Chagossianer, mauritischen Beamten und Medienvertreter. „Dies ist das erste Mal, dass Mauritius eine Expedition in diesen Teil seines Territoriums führt“, so Jugnauth in der Aufzeichnung. „Ich bin traurig, dass ich nicht an diesem historischen Besuch teilnehmen konnte.“

Entfernung der Flagge wäre „Provokation“

Auf die Frage, was passieren würde, wenn britische Beamte die mauritische Flagge später entfernen würden, sagte Jugnauth gegenüber dem „Guardian“: „Ich weiß nicht, was sie machen werden. Wenn sie die Flagge entfernen, wäre das eine Provokation ihrerseits. Das Vereinigte Königreich hält sich nicht an die Urteile des internationalen Rechts.“

Im Zuge der Zeremonie wurde eine Reihe von Schildern des britischen Territoriums im Indischen Ozean von der Insel entfernt. Die Flaggenhissung soll dazu beitragen, die juristischen Siege, die bereits vor internationalen Gerichten und der UNO errungen wurden, tatsächlich in die Tat umzusetzen.