USA verlangen Auslieferung von Honduras’ Ex-Präsidenten

Die USA drängen einem Insider zufolge auf die sofortige Auslieferung des ehemaligen honduranischen Präsidenten Juan Orlando Hernandez.

Die Vereinigten Staaten hätten „die vorläufige Festnahme des ehemaligen Präsidenten Juan Orlando Hernandez zum Zwecke der Auslieferung beantragt“, sagte ein mit der Angelegenheit vertrauter Regierungsbeamter, der anonym bleiben wollte, gestern der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Polizei habe das Haus des Ex-Staatschefs bereits umstellt. Auch der Sender CNN Espaniol berichtete unter Berufung auf Regierungsdokumente, dass sich ein Auslieferungsantrag der USA auf Hernandez beziehe.

Polizisten vor dem Haus des ehemaligen honduranischen Präsidenten Juan Orlando Hernandez
APA/AFP/Orlando Sierra

Verbindungen zu Drogengeschäften?

Seit Monaten gibt es Spekulationen über eine Auslieferung nach Hernandez’ Ausscheiden aus dem Amt an die USA. Ihm wird vorgeworfen, Regierungsgeschäfte und staatliche Institutionen eng mit der organisierten Kriminalität verflochten zu haben.

Die linke Regierungschefin Xiomara Castro löste ihn vergangenen Monat als Präsidentin ab. Hernandez war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen, hat aber stets jegliche Verbindungen zu Drogengeschäften bestritten. Auch die Regierung und die US-Botschaft in der Hauptstadt Tegucigalpa reagierten bis dato nicht.