Hälfte der Bevölkerung Afghanistans von Hunger bedroht

Die Situation in Afghanistan sei ein halbes Jahr nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban katastrophal, hielt die Hilfsorganisation CARE heute fest. So hätten Millionen von Menschen ihre Arbeit verloren, über die Hälfte der Bevölkerung sei von akutem Hunger betroffen, da sich die Nahrungsmittelpreise in den vergangenen sechs Monaten verdoppelt hätten.

„Vor sechs Monaten kostete ein Fünfkilogrammsack Kartoffeln 110 Afghanis (1,05 Euro), jetzt sind es 270 Afghanis (2,58 Euro)“, hieß es.

Deepmala Mahla, CARE-Vizepräsidentin für humanitäre Angelegenheiten, forderte daher „die internationale Gemeinschaft auf, ihre Unterstützung für die gefährdeten Menschen in Afghanistan fortzusetzen und zu verstärken. Einschließlich der Hilfe für Frauen und Mädchen, die unverhältnismäßig stark von der Krise betroffen sind.“ Ausnahmeregeln für humanitäre Hilfe müssten genehmigt werden, denn davon hängen Menschenleben ab.

Seit Oktober 2021 habe CARE über 8.200 Haushalte und somit mehr als 57.000 Menschen in neun Provinzen Afghanistans mit Bargeldhilfe unterstützt. Das ermögliche es den Familien, ihren Bedürfnissen Priorität einzuräumen – ob es sich nun um Lebensmittel, medizinische Behandlung oder warme Kleidung für ihre Kinder handle, so die NGO.