Belgien will Anspruch auf Viertagewoche einführen

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Belgien sollen künftig ihre Arbeit flexibel an vier statt fünf Tagen verrichten können. Die belgische Regierung einigte sich auf eine entsprechende Arbeitsmarktreform, wie Premierminister Alexander De Croo gestern mitteilte. „Der erste Pfeiler ist, den Arbeitern mehr Flexibilität, mehr Freiheit zu geben“, sagte De Croo.

Vollzeitarbeitnehmer sollen am Tag länger arbeiten dürfen, damit alle erforderlichen Stunden in vier Tagen geleistet werden können. Das solle etwa der Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben zugutekommen, so De Croo.

Beschäftigtenquote von 80 Prozent bis 2030 als Ziel

Zu der Arbeitsmarktreform gehöre auch ein gesetzlich geregelter Zugang zu Weiterbildungen für Arbeitnehmer, sagte De Croo. Außerdem werde es mehr Flexibilität bei den Nachtdienstregeln geben, um vor allem den Onlinehandel anzukurbeln. Es soll auch einen besseren Schutz für freie Angestellte von Internetplattformen wie Uber geben, etwa eine verpflichtenden Arbeitsunfallversicherung.

„Wir arbeiten an einer nachhaltigen, innovativen und digitalen Wirtschaft“, sagte De Croo. Die Nachrichtenagentur Belga schrieb, Ziel der Reformen sei eine Beschäftigtenquote von 80 Prozent bis 2030. Derzeit liegt sie bei 71 Prozent mit großen regionalen Unterschieden.