Honduras’ Ex-Präsident festgenommen

Auf richterliche Anordnung ist in Honduras Ex-Präsident Juan Orlando Hernandez festgenommen worden. Zuvor hatten die USA einen Auslieferungsantrag wegen Drogenhandels und unerlaubten Waffenbesitzes gestellt. Hernandez muss binnen 24 Stunden vor dem Richter erscheinen. In einer Regional-TV-Liveübertragung war zu sehen, wie der Ex-Präsident von der Polizei aus seinem Haus in der Hauptstadt Tegucigalpa geführt wurde.

In einem Dokument der US-Botschaft hieß es, Hernandez werde wegen der Beteiligung an einem Drogenhandel zwischen 2004 und 2022 gesucht. Der konservative Politiker, der im Vormonat von der Linken Xiomara Castro als Präsident abgelöst worden war, hat sich zur Zusammenarbeit mit der nationalen Polizei verpflichtet. Er bestreitet aber jegliche Verbindungen zu Drogengeschäften.

Schwere Vorwürfe

Dem 53-Jährigen wird unter anderem vorgeworfen, an einer Operation teilgenommen zu haben, bei der Tonnen von Kokain aus Kolumbien und Venezuela in Honduras angeliefert wurden, heißt es in dem Dokument. Das Kokain sollte dann in die Vereinigten Staaten verschifft werden.

Hernandez – der von 2014 bis 2022 Präsident war – soll zudem Millionen von Dollar an Bestechungsgeldern erhalten haben, um die Drogendealer vor Ermittlungen und Strafverfolgung zu schützen.

Der Oberste Gerichtshof von Honduras, der über den Auslieferungsantrag entscheiden wird, ernannte einen Richter, der den Fall überwachen soll. Nach Angaben von Hernandez’ Verteidigung könnte das Verfahren zwei bis drei Monate dauern.